Der langjährige Stuttgarter Außenverteidiger hat in der argentinischen Heimat seine Laufbahn ausklingen lassen, die insbesondere beim VfB von großen Emotionen geprägt war.

Sport: David Scheu (dsc)

Das neue Jahr bringt für Emiliano Insua ein ungewohntes Gefühl mit sich. Nach 17 Jahren im Profifußball ist Schluss, der frühere Außenverteidiger des VfB Stuttgart beendete zum Jahreswechsel seine lange Karriere – und das ohne großes Tamtam in seiner argentinischen Heimat beim Erstligisten Racing Club de Avellaneda: In Argentinien wird die Fußballsaison im Jahresrhythmus gespielt, Insuas Vertrag lief Ende Dezember aus und wurde nicht verlängert, nach zuletzt wenig Einsatzzeit zog er einen Schlussstrich.

 

Immerhin kam er im letzten Ligaspiel gegen CA Belgrano (4:1) nochmals zu einer Einwechslung, nachdem er zuvor infolge einer Knieverletzung im Sommer nicht mehr so recht Anschluss gefunden hatte. Im Groll geht er aber nicht – im Gegenteil. Das Abenteuer Profi-Fußball habe all seine Erwartungen übertroffen, schrieb Insua im sozialen Netzwerk Instagram. Er blicke zurück auf eine wunderschöne Zeit voller schöner Erinnerungen.

Viele davon hatte er in Stuttgart: Nirgends spielte der heute 35-Jährige länger als in Bad Cannstatt, wo er viereinhalb Jahre lang alle Höhen und Tiefen erlebte: Gleich in seiner Premierensaison 2015/16 stieg der Neuzugang von Atletico Madrid mit dem VfB ab, feierte dann aber den direkten Wiederaufstieg – an dem er maßgeblichen Anteil hatte: 2016/17 absolvierte Insua jede Partie von Beginn an und spielte bis auf einmal auch immer über die volle Distanz durch. Acht seiner insgesamt 14 Torvorlagen während seiner VfB-Zeit gab der Linksfuß alleine in dieser Aufstiegssaison.

Über die Jahre stießen die Landsleute Nicolas Gonzalez und Santiago Ascasibar zum Team, sodass 2018 erstmals überhaupt drei Argentinier im Profikader des VfB standen. Allerdings nicht lange: Als Insua nach dem erneuten Abstieg 2019 unter Trainer Tim Walter kaum noch Berücksichtigung fand, zog es ihn im Winter in die USA zu Los Angeles Galaxy und zuletzt zurück nach Argentinien. Für den VfB stand Insua in insgesamt 135 Pflichtspielen auf dem Platz, in denen er drei Tore erzielte.