Seine „1ste Liebe“ gehört Stuttgart, wie Max Herre in der Hymne auf seine Heimat so schön singt. Der Rapper und Singer & Songwriter tritt am 18. Mai beim „Fest gegen rechts“ auf dem Schlossplatz auf – mit etlichen Kämpfern für eine „bessere Demokratie“.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Der Schlossplatz war zum Überlaufen voll: Zwischen dem Neuen Schloss und dem Königsbau setzten Massen von Menschen am 20. Januar im Herzen der Stadt ein Zeichen gegen Rechtsextremismus. Ein Meer von Demonstranten – viel mehr als erwartet – war dem Aufruf des Aktionsbündnisses „Stuttgart gegen rechts“ gefolgt. Eine Welle von Protestkundgebungen erfasste seitdem das Land, die Sorge um die Demokratie trieb Hunderttausende quer durch die Republik auf die Straßen.

 

Dürfen Demos Spaß machen?

„Der Demo-Hype ist vorbei, daher muss wieder etwas passieren“, sagt Joe Bauer vom Stuttgarter Netzwerk gegen rechts, das seit dem Riesenandrang auf dem Schlossplatz zahlreiche, meist gut besuchte Veranstaltungen zu den Gefahren für die Demokratie organisiert hat. Am Samstag, 18. Mai, um 14 Uhr nimmt der Protest erneut große Dimensionen an, das Netzwerk ruft dazu auf. An der zentralen Stelle von Stuttgart wird „ein Fest gegen rechts“ mit dem Untertitel „Für eine bessere Demokratie“ gefeiert – fröhlich, kulturell spannend, amüsant. Damit werde man Charaktereigenschaften und eine Lebenseinstellung hervorheben, die man in Kreisen von Rechtsextrem selten antreffen könne.

Dürfen Demos Spaß machen? Die Antwort auf dem Schlossplatz wird lauten: Ja! Es versammelt sich eine Vielfalt der Stadt, Menschen, die Angst um sich selbst oder ihre Freunde mit Migrationshintergrund haben, Menschen, die ihre Art zu leben vom Weltbild der AfD und anderer rechtsextremer Gruppierungen bedroht sehen.

Mit dem Rapper, Sänger, Songwriter und Musikproduzenten Max Herre treten weitere Künstlerinnen und Künstler auf, die mithelfen wollen, die rechte Welle zu brechen und die als Vorbild gelten: Der Satiriker Max Uthoff („Die Anstalt“) und der Schauspieler Walter Sittler führen kurze Programme auf. Das Team Theater Rampe ist ebenso dabei wie Serkan Eren, der Initiator und Leiter der Hilfsorganisation Stelp, der mit seinem herausragenden Engagement Menschen mitreißt und inspiriert.

Anschließend Programm auf der Außenbühne des Kunstvereins

Die Moderatorin Maike Schollenberger (Verdi) und der Moderator Joe Bauer (Netzwerk) erwarten auf der zentralen Schlossplatz-Bühne außerdem die Medienwissenschaftlerin Tanja Thomas (Uni Tübingen) und den Politikwissenschaftler Klaus Dörre (Uni Jena). Anschließend wird es künstlerische Auftritte im Schlossgarten geben, unter anderem mit der Salamaleque Dance Company (Dancers across Borders), der Musikerin Martl Jäckel, dem Tanzorchester Urbanstraße. Das Theaterhaus bespielt darüber hinaus die Außenbühne des Württembergischen Kunstvereins. Ein großes Fest wird also in der City gefeiert – ein Fest der guten Laune und der klaren Absetzung von Demokratiefeinden. Geplant war das Fest übrigens schon lange, bevor der Demo-Hype eingesetzt hat, betont Joe Bauer.

In seiner Stuttgart-Hymne singt Max Herre: „Erste Liebe, im Herzen bleib ich Stuggi Resident, yeah.“