Nach monatelanger Verspätung sind die Arbeiten am Feuerwehrhaus nun in vollem Gange.

Renningen - Ist schon wieder Feuerwehrfest mit Freiluftausstellung? Wer aktuell am Feuerwehrhaus in Renningen vorbeigeht, könnte glatt auf die Idee kommen. Denn die großen roten Fahrzeuge stehen Tag für Tag sauber aufgereiht im Freien vor den Garagentoren. Als Museumsstücke sind sie allerdings nicht gedacht. Vielmehr stünden sie im Inneren schlicht und einfach im Weg. Nach monatelanger Verzögerung sind die Umbauarbeiten jetzt auch im Inneren des Gebäudes in vollem Gange. Im ersten Halbjahr 2018 soll das Haus – sofern alles nach Plan verläuft – fertig werden.

 

Das mit dem „Nach Plan verlaufen“ war bisher bekanntlich so eine Sache. Eigentlich sollte die Sanierung des Feuerwehrhauses bereits im Sommer 2017 fertig sein, rechtzeitig zum 150-jährigen Jubiläum der Brandbekämpfer. Das Fest konnte zwar stattfinden, doch am Gebäude hatte sich bis dahin noch kaum etwas getan. Am Anfang der Sanierungen stand nämlich die Versetzung der Garagentore, bei der es wegen Fehlern der zuständigen Stahlbaufirma immer wieder zu Verzögerungen kam. Mal war das Material fehlerhaft, mal waren die Pfeiler verzogen. Und vor dem Abschluss dieser Arbeiten konnte auch im Innenteil nichts passieren.

„Der Schlosser ist jetzt zwar noch nicht ganz durch, aber fast“, berichtet der Stadtbaumeister Hartmut Marx. „Die Stahlkonstruktion ist noch etwas vermackt, aber die Tore sind so platziert, dass die Innengewerke loslegen konnten.“ Glücklicherweise standen davon noch alle zur Verfügung. „Wegen der Verzögerungen konnten wir die ausgemachten Termine natürlich nicht mehr einhalten, so kann es oft noch mal zu ungeplanten Leerläufen kommen.“ In diesem Fall sei aber keine Firma abgesprungen, mit allen habe sich ein gemeinsamer Termin gefunden. Eine große Erleichterung nicht nur für die Stadtverwaltung. „Wir sind froh, dass es endlich läuft“, sagt der Feuerwehrkommandant Erhard Mohr.

Das Projekt kostet 1,1 Millionen Euro

Anlass für den Umbau ist vor allem, dass das Feuerwehrhaus für die Bedürfnisse der Mitglieder seit Langem nicht mehr ausreicht. Es gibt keine getrennten Umkleiden für Männer und Frauen, der Gruppenraum ist viel zu klein für die Zahl der Freiwilligen, die sich seit dem Bau des Gebäudes von 30 auf 80 Mitglieder fast verdreifacht hat. Zudem sind einige Teile wie die sanitären Anlagen sanierungsbedürftig. Die veranschlagten Kosten für das Projekt liegen bei 1,1 Millionen Euro.

Für die Feuerwehrleute heißt das jetzt: Sanierung im laufenden Betrieb. Das bedeutet, morgens und abends muss ein Mitglied der Feuerwehr, meist der Gerätewart, vorbeikommen und die Autos vor die Tür stellen und über Nacht wieder hinein. Oder im Inneren „verschwinden“ mal die Spinde hinter einer Plane. Aber das gehöre eben dazu, sagt Mohr. „Und es klappt alles gut. Wir freuen uns jetzt schon sehr auf das Ergebnis.“ Glücklicherweise sei nun auch die kritische Phase, was das Wetter angeht, vorbei. Denn als die Tore noch nicht fertig waren, war das Gebäude nach außen nicht ganz dicht. Da die Minusgrade über den Jahreswechsel ausgeblieben waren, gab es dahingehend keine Probleme, so Mohr.