Der spanische Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent José Luis Cuerda ist tot. Einer seiner bekanntesten Filme: „Die blinden Sonnenblumen“, der für den Oscar nominiert war und vielfach ausgezeichnet wurde.

Madrid - Der spanische Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent José Luis Cuerda ist tot. Cuerda starb am 4. Februar im Alter von 72 Jahren in seiner Wohnung in Madrid, wie Angehörige nach ersten Medienberichten bestätigten. Die Todesursache wurde zunächst nicht bekannt gegeben.

 

Zu den berühmtesten Filmen von Cuerda gehörten „La Lengua de las Mariposas“ (Die Zunge der Schmetterlinge, 1999) und „Los Girasoles ciegos“ (Die blinden Sonnenblumen, 2008), der im In- und Ausland vielfach ausgezeichnet wurde und 2009 ins Rennen um den Oscar in der Kategorie „Bester nicht-englischsprachiger Film“ ging.

Rebellisch, frei, radikal

Cuerda erhielt vier Mal den Goya-Preis, den „spanischen Oscar“. Der Mann aus Albacete galt in Spanien als Pionier und Meister der surrealistischen Komödie. Er produzierte außerdem in den 1990er Jahren die ersten Filme von Alejandro Amenábar und gilt deshalb als Entdecker des mexikanischen Regisseurs und Oscar-Preisträgers.

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez würdigte auf Twitter den Verstorbenen und schrieb, ohne Cuerda sei der spanische Film „nicht zu verstehen“. „Der Tod von jemandem, der uns glücklicher und freier gemacht hat, ist eine traurige Nachricht“, fügte er an. Der Präsident der spanischen Filmakademie, Mariano Barroso, klagte: „Wir verlieren einen Filmemacher, der frei, rebellisch, original und radikal war.“