Finanzbeamte, die Steuerberater schulen – der neue Chef der Oberfinanzdirektion findet das in Maßen in Ordnung. Die Staatssekretärin Gisela Splett fände indes eine andere Fortbildung besser.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Es ist eine alte Tradition in Baden-Württemberg. Seit vielen Jahren engagieren sich Finanzbeamte – aus Ministerium, Oberfinanzdirektion (OFD) oder Ämtern – nebenberuflich in der Fortbildung von Steuerberatern. Die Interessen sind zwar eigentlich gegenläufig: Der Fiskus will möglichst hohe Einnahmen erzielen, die Steuerpflichtigen möchten nur das Nötigste bezahlen. Doch es diene beiden Seiten, heißt es regelmäßig, wenn die Staatsdiener in Seminaren und Aufsätzen über die komplexe Rechtslage informierten. Immer wieder einmal gab es indes Wirbel um Beamte, die den Nebenjob allzu emsig, redselig oder intransparent versahen – wie zuletzt im Fall einer privaten Firma mit Bezügen zur Verwaltungshochschule in Ludwigsburg.