Der größte Arbeitgeber zwischen Schwäbischer Alb und Bodensee steigert auch die Zahl seiner Mitarbeiter. Die Werke der Liebherrgruppe in Biberach und Ochsenhausen werden ausgebaut.

Wirtschaft: Ulrich Schreyer (ey)

Stuttgart - Die Liebherrgruppe mit Sitz im schweizerischen Bulle will ihren Umsatz auch in diesem Jahr weiter steigern. Das Plus dürfte aber wohl nicht so deutlich ausfallen wie 2017, erklärte das Unternehmen. Im vergangenen Jahr steigerte der Konzern seinen Umsatz um mehr als neun Prozent auf 9,8 Milliarden Euro. Dies war der bisher höchste Erlös in der Unternehmensgeschichte. Die Zuwächse seien vor allem aus Westeuropa gekommen, sagte ein Sprecher. Insbesondere in Deutschland, Frankreich und Skandinavien habe das Unternehmen zugelegt. 2017 sei auch das erste Jahr gewesen, in dem die Umsätze in Russland wieder gestiegen seien. Liebherr habe dabei von der anziehenden russischen Konjunktur profitiert.

 

Plus bei Baggern

Die wichtigste einzelne Sparte ist traditionell die Herstellung von Erdbewegungsmaschinen wie etwa Bagger. In dieser stieg der Umsatz um 19 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro. Davon wurden rund 60 Prozent in Westeuropa erzielt. Weitere wichtige Absatzregionen waren Osteuropa und Amerika. Mit Fahrzeugkranen wurden bei einem Minus von 0,7 Prozent etwas mehr als zwei Milliarden Euro umgesetzt. Auch in diesem Bereich dominiert Westeuropa gefolgt von Amerika und Asien. Den stärksten Zuwachs erzielte Liebherr mit einem Plus von 44 Prozent auf 919 Millionen Euro im kleineren Bereich Mining, in dem Fahrzeuge zum Abbau und Transport von Rohstoffen produziert werden. Diese Sparte war wegen der schlechten Konjunktur in wichtigen Rohstoffländern in den vergangenen Jahren allerdings in den Keller gerutscht.

Noch größer als die Sparte Mining ist der Bereich Aerospace und Verkehrstechnik. Dort werden et

Auch Luftfahrt wächst

wa Systeme zur Klimatisierung und Druckregelung in Flugzeugkabinen hergestellt, zudem Klimaanlagen für Eisenbahnen. Der Umsatz stieg 2017 um knapp sieben Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Ein Plus von 3,6 Prozent auf 930 Millionen Euro gab es bei der Herstellung von Hausgeräten wie Kühl- und Gefrierschränken. Kleinere Bereiche sind die Produktion von Betonmischanlagen, Werkzeugmaschinen oder Turmdrehkranen sowie Verladekrane für Reedereien. Einen Umsatz für Deutschland gibt Liebherr nicht bekannt. Doch mit geschätzten vier Milliarden Euro 2016 lag der Konzern auf Platz 24 unter den 50 größten Unternehmen im Südwesten. Auch in Deutschland dürfte der Umsatz 2017 gestiegen sein.

Mehr Mitarbeiter in Deutschland

Die Zahl der Mitarbeiter des Konzerns erhöhte sich im vergangenen Jahr um rund 1500 auf 43 900 Beschäftigte. Davon waren 18 850 in Deutschland tätig, etwa 600 mehr als im Jahr zuvor. Weltweit größter Standort des Konzerns ist Ehingen an der Donau. Dort stellen 3460 Beschäftigte Fahrzeugkrane her. Auf Platz zwei liegt der deutsche Firmensitz Biberach mit 3100 Mitarbeitern, die beispielsweise Turmdrehkrane produzieren. Insgesamt werden in Oberschwaben und dem Allgäu etwa 16 500 Mitarbeiter beschäftigt. Ein Schwerpunkt bei den Investitionen von 749 Millionen Euro war der Ausbau der Werke Biberach und Ochsenhausen. Neue Standorte wurden in Indien, Russland und Südfrankreich gegründet. Das Jahresergebnis stieg um 11 Prozent auf 331 Millionen Euro.