Die alte Containeranlage wird abgebrochen und ein neues Gebäude für bis zu 62 Geflüchtete errichtet. Allerdings muss für die aktuellen Bewohner eine Zwischenlösung gefunden werden.

Die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen stellt die Kommunen vor große Herausforderungen. Der Köngener Gemeinderat fasste in seiner jüngsten Sitzung den Baubeschluss für die Neuerrichtung einer Anschlussunterkunft am Mühlehof, in den Haushalt wurden dafür 3,5 Millionen Euro eingestellt, die Verwaltung rechnet aber auch mit Fördergeldern vom Land.

 

Geplant ist ein zweistöckiges Gebäude

Entstehen wird ein zweigeschossiges Gebäude in Massivbauweise, inklusive Fahrrad- und Pkw-Abstellplätzen und einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Ausgelegt ist die neue Unterkunft für 62 Personen – es besteht aber die Möglichkeit, irgendwann in der Zukunft eine Etage aufzustocken. Aufgeteilt wird die Unterkunft im Erdgeschoss in je 20 Quadratmeter große Einzelräume, die bei Bedarf mittels Zwischentüren zu größeren Wohnungen zusammengelegt werden könnten. Im Obergeschoss sind zwei Wohnungen für jeweils drei bis vier Personen geplant, ansonsten sind dort ebenfalls Einzelräume vorgesehen. „Jedes der Appartements verfügt über eine kleine Dusche und Sanitärräume“, sagte Andreas Luber vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Eislingen/Fils, das von der Gemeinde Köngen mit der Umsetzung des Projekts beauftragt worden ist.

Aktuell befindet sich auf dem Areal bereits eine Anschlussunterbringung in Containerbauweise – die ist aber deutlich in die Jahre gekommen. „Die alte Unterkunft wurde 1991 errichtet und ist jetzt abgängig“, bestätigte Köngens Bürgermeister Otto Ruppaner. Die neue Unterkunft wird auch um einiges größer – dafür wird extra ein Abwasserkanal verlegt.

Aktuell ist die alte Containerunterkunft allerdings noch von sechs Personen bewohnt – für diese Menschen muss eine Zwischenlösung gefunden werden. Denn der Zeitplan ist stramm: Sobald die Baugenehmigung vorliegt, sollen die alten Container abgebrochen werden. Köngens Hauptamtsleiter Gerald Stoll geht davon aus, dass das noch vor der Sommerpause geschehen wird. Die Gemeinde hat sich zwar insgesamt 38 Plätze in 19 Containern in der geplanten neuen vorläufigen Unterbringung (VU) für geflüchtete Personen des Landkreises nur wenige hundert Meter entfernt in der Robert-Bosch-Straße gesichert – die ist aber nach jetzigem Stand erst im Herbst bezugsfertig. „Die Menschen, die aktuell am Mühlehof wohnen, müssen somit kurzfristig in anderen Unterkünften der Gemeinde untergebracht werden, bevor sie übergangsweise in die neue VU können“, so Stoll weiter.

Die Gemeinde drückt aufs Tempo, Baustart soll im Herbst sein

Der Baustart am Mühlehof ist noch für diesen Herbst geplant, die Köngener Verwaltung rechnet mit einer Bauzeit von zehn Monaten, damit wäre die neue Anschlussunterbringung bis Ende Juni 2024 bezugsfertig. „Das ist ein strammes Programm“, gab der Verwaltungschef Ruppaner zu, angesichts der erwarteten Zuweisungen von Geflüchteten vom Landkreis Esslingen tue Eile aber auch Not.

Mittelfristig hat die Kommune vor, auch die Anschlussunterbringung in der Wertstraße zu ertüchtigen. „Diese Unterkunft ist ebenfalls in die Jahre gekommen“, bestätigt Otto Ruppaner. Fernziel sei es, auf das Haus in der Plochinger Straße als Unterbringungsmöglichkeit komplett zu verzichten. Klappe das alles, sei man in Köngen ordentlich aufgestellt: „Dann hätten wir zwei gute neue Unterkünfte für die Anschlussunterbringung“, bestätigte der Köngener Bürgermeister.