Nach Prozenten haben die Zahlen der Fluggäste und der Flüge in den ersten dieses Jahres sehr stark zugenommen. Für den Flughafenchef Walter Schoefer ist die Zwischenbilanz dennoch nur „zufriedenstellend“. Warum eigentlich?

Am Manfred-Rommel-Flughafen Stuttgart ist es im ersten Halbjahr 2022 mit der Passagierzahl und der Zahl der Flüge stark aufwärts gegangen. Die Zahl der Reisenden stieg im Vergleich zu den 638 667 Fluggästen im ersten Halbjahr 2021 um genau 338,5 Prozent, vermeldete die FSG. Die Gesamtzahl der Starts und Landungen habe sich um 189,4 Prozent auf 26 623 erhöht.

 

Das hört sich stark an, die Verantwortlichen am Flughafen brechen aber trotzdem nicht in übermäßigen Jubel aus. Die Halbjahresbilanz ist den Augen von Walter Schoefer, Sprecher der Geschäftsführung der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG), „zufriedenstellend“ – mehr nicht.

Am Jahresende doch noch sechs Millionen?

Der Grund: Schoefer hatte Ende 2021 gehofft, dass im kompletten Jahr 2022 wieder mehr als sechs Millionen Passagiere kommen könnten, wenn es keinen Lockdown wegen der Pandemie mehr gäbe. Die Halbjahresbilanz mit 2 800 789 Reisenden scheint nun aber eher darauf schließen zu lassen, dass man knapp unter der Sechs-Millionen-Grenze bleiben könnte. Die Flughafenbetreiberin hofft allerdings, dass sie mit einem kräftigen Endspurt noch über diese Grenze hinweg kommt, wenn die Pandemie mitspielt. Denn am Anfang des Jahres habe es eben doch noch einige Reisebeschränkungen gegeben. Nach deren Wegfall sei seit Ostern die Nachfrage nach Flügen sprunghaft gestiegen – und seither liege man sogar etwas über dem Plan.

Momentan, kurz vor dem Beginn der Sommerferien am 28. Juli, belaufe sich das Passagieraufkommen auf etwa zwei Drittel dessen, was im Rekordjahr 2019 vor der Pandemie zu dieser Jahreszeit zu registrieren war, meldete die FSG. Angesichts der pandemiebedingten Schwierigkeiten der Luftfahrtbranche sei die heiße Phase der Sommersaison im operativen Betrieb durchaus eine Herausforderung, sagte der FSG-Geschäftsführer Ulrich Heppe.

FSG bestätigt Investitionspläne

Am Montag bestätigte die FSG mit einer Pressemitteilung auch den Bericht unserer Zeitung, wonach sie in den nächsten 18 Jahren eine weitere, noch größere Herausforderung zu meistern hat: Um die Gebäude und den Betrieb des Flughafens samt der An- und Abreise der Passagiere bis 2040 klimaneutral zu machen, sei voraussichtlich ein Aufwand von 2,4 Milliarden Euro notwendig, teilte jetzt auch die FSG mit. Schwerpunkt sei die energetische Sanierung der mittlerweile über 30 Jahre alten Terminals.