Der Mercedes-Pilot feiert den Grand-Prix-Sieg in Belgien, nachdem er die Pole-Position-Bestmarke von Schumacher egalisiert hatte.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Francorchamps - Gegen Ende, so von Runde 40 an, wurde Lewis Hamilton doch noch ein wenig nervös. „Wie sind die Rundenzeiten?“, fragte er seinen Rennmechaniker Peter Bonnington. „Vettels und deine sind gleichauf“, antwortete der. Der Deutsche im Ferrari saß dem Silberpfeil im Sekundenabstand im Nacken, er legte noch die schnellste Rennrunde hin – doch dann brachte der Brite seinen Vorsprung nach 44 Runden souverän ins Ziel. „Das war ein starkes Wochenende für Mercedes und mich“, freute sich der 32-Jährige, „ich hatte mir das vorgenommen – und ich habe es getan.“

 

Es war ein wichtiger Erfolg für Hamilton, nicht nur, weil er mit dem Sieg in Belgien den Rückstand auf WM-Spitzenreiter Vettel von 14 auf sieben Punkte verkürzt hatte. Es war ein Ausrufezeichen nach Ende der Formel-1-Ferien von Mercedes an Ferrari: Wir sind da! Wir kriegen euch noch! Denn eigentlich war schon nach dem Triumph der Silberpfeile in Silverstone (Hamilton vor Valtteri Bottas) damit gerechnet worden, dass sich die WM-Wagschale in Richtung von Hamilton neigen würde – doch dann schlug Ferrari mit einem Doppelsieg in Ungarn (Vettel vor Kimi Räikkönen) überraschend zurück.

Vettel hätte „ins Lenkrad beißen können“

Vettel war es anzumerken, dass sein Gegner einen big point gemacht hatte – das Abklatschen mit den Ferrari-Teammitgliedern fiel nicht begeistert, sondern eher geschäftsmäßig aus, und sein berühmtes Strahlerlächeln fehlte auch dem Podium. „Es war ein intensives Rennen“, sagte der 30 Jahre alte Heppenheimer, „ich wartete auf einen Fehler von Lewis, aber er hat keinen gemacht.“