Auf dem Weg zur nächsten Formel-1-Weltmeisterschaft kann für Vettel nicht mehr viel schief gehen. Michael Schumacher wurde in Spa gefeiert.

Spa - Sebastian Vettel kann sich nach der Triumphfahrt von Spa auf dem Weg zu seinem zweiten WM-Titel nur noch selbst schlagen. Nach zuvor drei Rennen ohne Sieg meldete sich der Formel-1-Weltmeister beim Großen Preis von Belgien zurück und feierte trotz ständiger Angst um seine Reifen seinen siebten Saisonerfolg.

 

Vettel verwies beim ersten Spa-Sieg seinen Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber auf den zweiten Platz. Der Australier hatte am Samstag seinen 35. Geburtstag gefeiert und war von seinem Team mit einem neuen Vertrag bis zum Saisonende 2012 beschenkt worden. Für Red Bull war es der zweite Doppelsieg der Saison nach Istanbul. Dritter wurde der Brite Jenson Button im McLaren vor Ferrari-Pilot Fernando Alonso (Spanien).

Jubilar Schumacher macht 19 Plätze gut

Michael Schumacher schaffte bei seinem runden Jubiläum zwar nicht den erhofften Sprung aufs Siegerpodest. Doch der Rekord-Weltmeister begeisterte seine Fans mit einer grandiosen Aufholjagd vom 24. und letzten Startplatz bis auf Rang fünf. Damit machte Schumacher, der vor genau 20 Jahren sein erstes Formel-1-Rennen in Spa fuhr, gleich 19 Positionen gut. Sechster wurde Schumachers Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg.

In der WM-Wertung baute Vettel seinen Vorsprung auf Webber auf nun 92 Punkte aus. Auch wenn noch sieben Rennen zu fahren sind, scheint Vettel der Titel unter normalen Umständen nicht mehr zu nehmen. Für den Briten Lewis Hamilton ist das Titelrennen nun dagegen endgültig gelaufen. Der McLaren-Pilot schied nach einem Unfall aus und fiel in der WM-Wertung auf Rang fünf zurück, mit 113 Punkten weniger auf dem Konto als Vettel. „Der WM-Titel war schon vorher weg, nicht erst hier“, sagte Hamilton. Besser machte es Hamiltons Freund Adrian Sutil (Gräfelfing), der im Force India den siebten Platz belegte und dafür mit sechs WM-Punkten belohnt wurde.

Glock auf Platz 18

Für Timo Glock (Wersau) reichte es im technisch unterlegenen Virgin nur zum 18. Platz. Bruno Senna, der bei Renault den Mönchengladbacher Nick Heidfeld verdrängte, kam nach einer Kollision und einer Durchfahrtstrafe nicht über den 13. Rang hinaus. Im Qualifying hatte der Brasilianer mit Startplatz sieben überrascht.

Zwtl: Turbulente Überholmanöver Vettel durfte sich nicht lange über seine Pole Position freuen. Schon nach wenigen hundert Metern zog Rosberg an ihm vorbei - und das von Startplatz fünf. Doch in der dritten Runde war die Welt für den Weltmeister zunächst wieder in Ordnung: Vettel revanchierte sich und eroberte die Führung zurück.

Rosbergs Teamkollege Schumacher gelang eine fantastische Aufholjagd. Der Rekord-Weltmeister, der nach einem Unfall im Qualifying vom 24. und letzten Platz starten musste, hatte sich nach wenigen Runden bis zu seinem ersten Boxenstopp bis auf Rang zwölf nach vorne gekämpft.

Rosberg kurz an der Spitze

Als Vettel wegen Reifenproblemen am Red Bull früh seinen ersten Stopp einlegen musste, übernahm Rosberg wieder die Spitze. Doch auch diesmal durfte sich der Mercedes-Pilot nicht allzu lange freuen, denn kurz darauf wurde er von Alonso überholt. Vettel war nach seinem Stopp nur noch Sechster. Mit einer schnellen Runde nach der anderen raste der 24-Jährige allerdings schnell wieder ganz nach vorne, nachdem alle Top-Piloten den jeweils ersten Boxenstopp absolviert hatten.

Nach Hamiltons Unfall in der 13. Runde musste das Safety Car auf die Strecke. Das nutzte Vettel zum nächsten Boxenstopp. Die neue Reihenfolge: Alonso führte vor Webber und Vettel. Als das Rennen wieder freigegeben wurde, dauerte nicht lange, da lag „Super-Seb“ plötzlich erneut ganz vorne. Nach dem dritten Stopp das gleiche Spiel: Button fuhr vorne, Vettel konterte und setzte sich zum vierten Mal auf Platz eins - und diesmal gab er die Führung bis ins Ziel nicht mehr her.