Bei der WM 2023 in Australien und Neuseeland laufen die großen internationalen Stars des Frauenfußballs auf. Wir stellen sie vor.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Früher waren es Birgit Prinz oder die Brasilianerin Marta, die bei den Frauenfußball-Weltmeisterschaften überragten. Bei der neunten Auflage in Australien und Neuseeland werden andere Spielerinnen ins Rampenlicht rücken. Wir stellen einige der Stars vor.

 

Megan Rapinoe (USA)

Megan Rapinoe Foto: AFP/Christophe Simon

Bei der WM geht eine große Karriere zu Ende: Megan Rapinoe steht noch einmal im Kader der US-Girls. Die 38-Jährige will nach den Titelkämpfen von der großen Bühne abtreten. Exzellente Fußballerin, Weltmeisterin, Olympiasiegerin, mutige Kämpferin gegen Rassismus und Homophobie – und für Gleichberechtigung. Rapinoe vereint vieles in einer Person. Mit den USA will sie nun zum dritten Mal hintereinander den Titel gewinnen. Noch immer hat sie große Strahlkraft, aber keinen Stammplatz mehr. Trainer Vlatko Andonovski will ihre Erfahrung, ihre Siegermentalität und ihr Wissen jedoch nicht missen.

Alexia Putellas (Spanien)

Alexia Putellas Foto: imago/Irina R. Hipolito

Alexia Putellas gilt als aktuell beste Spielerin der Welt. Die EM in England verpasste die offensive Mittelfeldspielerin wegen eines Kreuzbandrisses. Nun ist die Spanierin nach langer Pause wieder da. In der Reha wollte „la reina“, die Königin, nichts überstürzen. Sie kehrte erst spät auf den Platz zurück. Beim Champions-League-Sieg Anfang Juni gegen den VfL Wolfsburg (3:2) wurde die 2023 erneut zur Weltfußballerin gekürte Edeltechnikerin nur eingewechselt. Der späte WM-Beginn könnte der 29-Jährigen vom FC Barcelona (seit 2012) helfen, jetzt mehr Akzente zu setzen.

Samantha „Sam“ Kerr (Australien)

Sam Kerr Foto: AFP/William West

Für die Gastgeberinnen macht Samantha „Sam“ Kerr (FC Chelsea) den Unterschied aus. Die unermüdliche, enorm zweikampf- und kopfballstarke Mittelstürmerin aus Perth ist die Rekordtorschützin mit 61 Toren in 116 Länderspielen. Die 29-Jährige ist Teil einer bekannten Sportlerfamilie. Vater Roger und Bruder Daniel waren erfolgreich im Australian Football, wo auch Sam Kerr anfing. Die absolute Starspielerin des australischen Teams muss nur aufpassen, dass sie von der Last der Erwartungen nicht erdrückt wird.

Ada Hegerberg (Norwegen)

Ada Hegerberg Foto: AFP/Ben Stansall

Die Weltfußballerin von 2018 hat mit dem französischen Team von Olympique Lyon viele Titel gewonnen (siebenmal die Meisterschaft, sechsmal die Champions League), aber im Nationalteam noch nichts. Die 28-Jährige legte sich auch immer wieder mit dem eigenen Verband an. 2017 trat die meinungsstarke Stürmerin aus dem Nationalteam aufgrund mangelnder Wertschätzung und Bezahlung zurück. Nach der Einigung vor der EM 2022 waren die Erwartungen riesig, doch die eigenwillige Torjägerin war Teil der internen Streitigkeiten, die zum blamablen Aus in der Vorrunde führten, unter anderem gab es ein 0:8 gegen England. Extrem viel Zeit hat die vom FC Barcelona umworbene Modellathletin nicht mehr, um endlich ein großes Turnier zu prägen.

Keira Walsh (England)

Keira Walsh Foto: AFP/John Thys

Keira Walsh ist der Fan-Liebling in der Auswahl der englischen Europameisterinnen. Sie lenkt aus der Mittelfeldzentrale heraus das Spiel ihres Teams. Die 26-jährige vom FC Barcelona war im gewonnenen Finale 2022 gegen Deutschland „Spielerin des Spiels“. Bleibt die Frage, ob Keira Walsh und die Engländerinnen an ihre großen Erfolge anknüpfen können.

Alexandra Popp (Deutschland)

Alexandra Popp Foto: dpa/Eibner/Michael Memmler

Die deutschen Hoffnungen liegen auf den Schultern von Alexandra Popp. Bei der EM im vergangenen Jahr konnte sich die Stürmerin vom VfL Wolfsburg endlich wieder auf der internationalen Bühne behaupten und machte mit sechs erzielten Toren den Unterschied aus. Dank ihrer großen Erfahrung ist die 32-Jährige auch als Leitfigur für die jungen Spielerinnen im Nationalteam gefragt.