Ein neues Bündnis der Kultureinrichtungen hat die vergangenen Monate bei den Ludwigsburger Stadträten für mehr Unterstützung geworben – doch vergeblich. Ein andere, beliebte Kulturveranstaltung bekommt dagegen einen fetten Aufschlag.

Ludwigsburg : Emanuel Hege (ehe)

Die freiwilligen Zuschüsse der Stadt Ludwigsburg für die Kultur bleiben im kommenden Jahr auf dem gleichen Niveau. Wegen der Inflation kommt das einer Kürzung gleich und ist eine Hiobsbotschaft für das Bündnis freier Kulturinstitutionen. In dem engagieren sich unter anderem das Scala, der Jazz-Club und die Schlossfestspiele. Das Bündnis hat in den vergangenen Monaten für einen Aufschlag von zehn Prozent geworben, ging während der Haushaltsdebatte in dieser Woche aber leer aus.

 

Eigentlich habe er ein gutes Gefühl, sagte Jochen Laube vor der Entscheidung. In den unzähligen Gesprächen mit den Stadträten habe er viel Verständnis für die schwierige Lage der Kultureinrichtungen erfahren. Als Reaktion auf diese Gespräche beantragten die Grünen eine „Inflationsausgleich Kultur“, nicht um zehn Prozent, aber immerhin um 6,1 Prozent. Bis auf die Antragssteller stimmten jedoch alle anderen Fraktionen gegen diese Erhöhung des Zuschusses.

Man bedauere das eigene Abstimmungsverhalten, aber es könne nicht auf jeden Hilferuf reagiert werden, begründete die SPD die Entscheidung. Reinhardt Weiss von den Freien Wählern sorgte sich, „die Büchse der Pandora zu öffnen“. Wenn immer mehr Institutionen Hilfe verlangten, würde der Sparkurs der Stadt scheitern.

Bei der Unterstützung des Theatersommers waren sich die Stadträte derweil einig. Nach 20 Jahren ohne Anhebung, stockt Ludwigsburg die Hilfe um 50 000 Euro und damit um fast 40 Prozent auf. Nach dem Abgang des Mitbegründers Peter Kratz machten die neuen Verantwortlichen klar, dass der Fortbestand des Theatersommers in Gefahr ist, sollte es keine neuen Mittel geben.

Als Kompromiss beauftragte der Rat die Stadt im kommenden Jahr ein Konzept vorzulegen, wie die Kultur angemessen unterstützt werden könne. „Auf die Zukunft zu verweisen, ist viel zu wenig“, kommentiert Jochen Laube. Faktisch seien die Mittel nun gekürzt und die Sorgen würden offensichtlich nicht ernstgenommen werden.