Die deutschen TV-Reporter bei der Weltmeisterschaft müssen derzeit einiges an Kritik einstecken. Beim Achtelfinale zwischen Kolumbien und England erwischte es ARD-Kommentator Steffen Simon – ein Überblick der Twitter-Reaktionen.

Stuttgart - Die TV-Kommentatoren bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland haben es wahrlich nicht leicht. Da reicht es nicht, dass bereits mehrere Millionen nebenberufliche Bundestrainer das Vorrundenaus der DFB-Elf schon Wochen vorher haben kommen sehen. Offenbar sitzen vor den deutschen Fernsehgeräten mindestens genauso viele Fußball-Experten, denen eine Karriere als Kommentator bis dato aus unterschiedlichen Gründen verwehrt blieb. Kurz gesagt: Das unverhältnismäßige Bashing von TV-Kommentatoren ist während der WM wieder einmal zum Volkssport geworden.

 

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TV-Kommentatoren im Kreuzfeuer

ZDF-Reporterin Claudia Neumann kann von solch unsachlicher Kritik und frauenfeindlicher Hetze ein Lied singen. Beim Achtelfinale zwischen Kolumbien und England am Dienstag geriet nun WDR-Sportchef Steffen Simon in die Kritik. Viele Zuschauer bemängelten vor allem seine Bewertung der Schiedsrichterleistung des US-amerikanischen Unparteiischen Mark Geiger.

Ein User des Kurznachrichtendienstes Twitter kritisierte die wagen Formulierungen und Mutmaßungen des ARD-Kommentators.

Andere warfen dem erfahrenen Sportjournalisten eine unnötige Dramatisierung der Partie vor.

Mehrmals sagte Simon, dass der Schiedsrichter das hitzige Spiel nicht mehr im Griff habe. Genau das dachte sich ein Nutzer mit Blick auf den Kommentator wohl auch.

Andere hörten eine Parteinahme Simons für die englische Auswahl heraus.

Auch an genereller Kritik an dem Reporter mangelte es nicht im Netz.

Hier wurde eine Formulierung mit Englands angeschlagenem Außenverteidiger Kyle Walker auf die Schippe genommen.

Mehrmals wurde der Wunsch nach Claudia Neumann geäußert oder die sexistische Kritik an ihr ironisch umformuliert.

Simon hatte bereits bei einer anderen Partie mit einem Patzer für Aufsehen gesorgt. Beim Vorrundenspiel Polen gegen Kolumbien meinte er einen bereits verstorbenen polnischen Nationalspieler im Publikum entdeckt zu haben – entschuldigte sich aber umgehend.