Fußgängerzone in Marbach Händler fordern rasche Rückkehr des Markts
Die Geschäftsleute in der Marbacher Fußgängerzone (Kreis Ludwigsburg) klagen über Umsatzeinbußen und appellieren an die Stadt, zu reagieren. Ein Wunsch, der wohl erhört wird.
Die Geschäftsleute in der Marbacher Fußgängerzone (Kreis Ludwigsburg) klagen über Umsatzeinbußen und appellieren an die Stadt, zu reagieren. Ein Wunsch, der wohl erhört wird.
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe, und einige Gremiumsmitglieder waren fuchsteufelswild, als Bürgermeister Jan Trost und Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling unlängst im Gemeinderat verkündeten, dass sich die Sanierung der Marbacher Fußgängerzone weiter verzögert und die Rückverlegung des Wochenmarkts ins Zentrum nicht im Frühjahr, sondern erst im Herbst vonstatten gehen könne. Mindestens genauso bestürzt waren die Einzelhändler und Gastronomen über diese schlechte Kunde, weil ihnen damit für noch längere Zeit ein wichtiger Frequenzbringer wegzubrechen droht. Doch das wollen die Geschäftsleute nicht widerstandslos akzeptieren – und fordern den Rathauschef und die Räte in einem offenen Brief zum Handeln auf.
„Wir müssen Ihnen nicht sagen, dass der immer wieder verzögerte Umbau der Fußgängerzone uns allen finanzielle Einbußen beschert hat“, konstatieren die Selbstständigen. Man sei aber sogar bereit, dieses Minus zu schlucken, wenn Marbach dadurch wieder eine „lebenswerte und schöne Fußgängerzone“ erhalte. Doch es sei nun „ein herber Schlag, dass die Rückkehr des Wochenmarktes in die Innenstadt noch so lange dauern soll“.
Die Verlagerung vom Ausweichquartier bei der Stadionhalle in die Marktstraße habe für die Selbstständigen „allererste Priorität“. Die Händler und Gastronomen plädieren deshalb dafür, dem Vorschlag des Grünen-Rats Jürgen Waser zu folgen und notfalls ein externes Büro damit zu betrauen, die entsprechenden Planungen zu forcieren, wenn die Stadt selbst keine Kapazitäten habe. Letzteres war das Argument, das Ordnungsamtsleiter Seiberling als Grund dafür genannt hatte, dass der Markt nicht gleich nach der Eröffnungszeremonie der Fußgängerzone am 29. Juni ins Zentrum übersiedelt.
„Es wurde so viel Geld in die Fußgängerzone investiert, und wir alle haben so viele finanzielle Einbußen hinnehmen müssen, dass diese Kosten uns notwendig erscheinen“, heißt es in dem Brief, den „fast alle“ Akteure in der Marktstraße unterzeichnet hätten, wie Volker Bury vom Marktdreizehn erklärt, der die Aktion mit Birger Laing vom Antiquariat Friedrich initiiert hatte. „An Samstagen haben wir Umsatzeinbußen von bis zu 50 Prozent im Vergleich zu der Zeit, als der Wochenmarkt in der Fußgängerzone angesiedelt war“, hebt er die Dringlichkeit des Anliegens hervor. Vor allem die Laufkundschaft fehle. „Das ist existenziell“, sagt er.
Bury gibt zudem zu bedenken, dass der Herbst als zuletzt von der Stadt anvisiertes Umzugsdatum ein dehnbarer Begriff sei. Womöglich werde es dann erst November und die Außensaision sei gelaufen, erklärt der Gastronom. Bury kann auch nicht so recht nachvollziehen, warum es nicht möglich war, in den vergangenen Monaten und Jahren der Sanierung einen Standplan für den Wochenmarkt zu entwickeln. Einige Kollegen spielten angesichts der momentanen Lage sogar mit dem Gedanken, die für den 29. Juni angedachte Eröffnungszeremonie zu boykottieren.
Doch so weit muss es wohl nicht kommen. Denn bei der Stadt will man auf die schon im Gemeinderat deutlich gewordenen Stimmungslage in dieser Sache reagieren. „Das Ziel ist, den Markt noch vor den Sommerferien in die Innenstadt zurückzuverlagern“, kündigt Bürgermeister Jan Trost an. Die Planungen dazu wolle man im Gemeinderat am 14. März präsentieren. Wenn das Gremium die Überlegungen goutiere, werde man sich mit den Marktbeschickern abstimmen. Nach der Einweihungsfeier Ende Juni müsse dann noch ein Probelauf anberaumt werden. Bei der Gelegenheit werde überprüft, ob mit den Fahrzeugen alles so funktioniert, wie auf dem Papier skizziert.
Voraussetzung sei aber auch, dass die Pflasterarbeiten tatsächlich bis Ende April und die übrigen Arbeiten bis Ende Mai „weitgehend“ abgeschlossen seien. Außerdem müssten die Kräfte im Ordnungsamt gebündelt und vieles dem Markt-Umzug untergeordnet werden. „Manches andere müsste dann liegen bleiben“, macht Trost klar.