Dass angesichts des Leids in der Welt die Freude an einem Restaurantbesuch gerade nicht groß ist, kann Vincent Klink verstehen. „Solange man den Nächsten nicht vergisst“, ist Genuss erlaubt, findet die Vesperkirchenpfarrerin Gabriele Ehrmann.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Die Coronabeschränkungen sind zwar gefallen, aber für die Gastronomie gibt es noch keine Entwarnung. „Die Leute sind gerade sehr vorsichtig“, berichtet Obi Oberkamm vom Augustenstüble im Stuttgarter Westen. Neben der Sorge um die Gesundheit halten jetzt auch Zukunftsängste und moralische Fragen viele Gäste von einem Restaurantbesuch ab. „Der Krieg in der Ukraine liegt vielen verständlicherweise im Magen“, sagt der Wirt. Während Flüchtlinge ins Land strömten, könnten sie nicht unbeschwert essen gehen, lautet ihre Argumentation. Bei Vincent Klink auf der Wielandshöhe wurde ein Fest abgesagt, weil den Gästen die Freude am Feiern abhandengekommen war. Aber die Pfarrerin Gabriele Ehrmann verlangt keine Selbstkasteiung – sondern Nächstenliebe.