In der jüngsten Sitzung des Stammheimer Bezirksbeirats wurde über den aktuellen Sachstand es Projektes berichtet. Der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs stammt vom Stuttgarter Büro Steimle und sieht ein dreigeschossiges Gebäude mit Satteldach vor.
Stammheim - Seit fast zehn Jahren gibt es in Stammheim den Wunsch nach einem Bürger- und Familienzentrum. Nun scheint dessen Realisierung endlich in greifbarer Nähe zu sein. In der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats stellten Angelika König und Theresa Keßler vom Hochbauamt den Siegerentwurf eines Architektenwettbewerbs vor, der den Neubau eines Stadtteilhauses am Standort des alten Feuerwehrhauses vorsieht. Auch einen groben Zeitplan gibt es schon: Läuft alles nach Plan, könnte das Haus Anfang 2025 fertig sein.
„Möglichst schnell“, so lässt sich die Stimmungslage der Stammheimer Bezirksvorsteherin Susanne Korge und der bei der Sitzung in der Zuffenhäuser Hohensteinhalle anwesenden Bezirksbeiräte in zwei Worten charakterisieren. Immer wieder stand das Thema in der Vergangenheit auf der Tagesordnung, im Oktober 2017 hatte der Gemeinderat einem Vorprojektbeschluss zugestimmt. Schließlich kristallisierte sich heraus, dass eine Neukonzeption her soll. Aus dem ursprünglich angedachten Bürger- und Familienzentrum wurde planerisch ein Stadtteilhaus, was sich unter anderem auf die Raumvorgaben des Neubaus auswirkt. So ist für ein Stadtteilhaus beispielsweise eine große Küche vorgesehen, in der richtig gekocht und nicht nur aufgewärmt wird. Das wiederum hat zur Folge, dass es aus Platzgründen keinen Mehrzweckraum geben wird.
Bürgersaal mit 90 Sitzplätzen
Vier Architekten hatten sich um den Auftrag beworben, als Sieger ging das Stuttgarter Büro Steimle hervor. Dessen Entwurf sieht ein dreigeschossiges Gebäude mit Satteldach vor. Ins Erdgeschoss sollen ein Café mit Außenbereich sowie die Küche einziehen. Für das erste Obergeschoss sind Büros und Gruppenräume vorgesehen. Das zweite Obergeschoss könnte einen 160 Quadratmeter großen Bürgersaal mit 90 bestuhlten Plätzen beherbergen. Zwischen dem Stadtteilhaus und dem benachbarten Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses an der Korntaler Straße 1B ist eine gemeinsame Tiefgarage mit circa 15 Plätzen geplant. Die Längsseite des Stadtteilhauses soll an die Schlossscheuer angedockt werden. „Der Siegerentwurf hat ein großes Potenzial“, sagte Theresa Keßler vom städtischen Hochbauamt. Viele Ideen, auch aus Reihen der Bürger seien eingeflossen. Äußerlich füge sich das Gebäude gut in die Umgebung ein.
Die Kosten werden auf 6,8 Millionen Euro geschätzt
Rein verwaltungstechnisch ist das Projekt zweigeteilt: Das eigentliche Stadtteilhaus mit einer Bruttonutzfläche von ungefähr 430 Quadratmetern fällt in den Verantwortungsbereich des Jugend- und Sozialamts, der Bürgersaal in den Bereich des Haupt- und Personalamts. Grundsätzlich soll die Einrichtung allen Bürgern sowie Vereinen, der Volkshochschule und anderen Institutionen aus dem Bezirk zur Verfügung stehen. Ein Fokus liegt dabei auf der generationenübergreifenden Arbeit. Die Finanzierung ist gesichert. In der jüngsten Beschlussvorlage der Verwaltung wird von einem Kostenrahmen von 6,8 Millionen Euro ausgegangen.
In den kommenden Monaten soll nun mit den konkreten Planungen begonnen werden. Mitte des Jahres 2022 könnte dann das alte Feuerwehrhaus abgerissen werden, Anfang 2023 der Bau der Tiefgarage starten, für die schon eine Baugenehmigung vorliegt. Mit Errichtung des Stadtteilhauses könnte Mitte 2023 begonnen werden; die Fertigstellung ist für Anfang 2025 angedacht.