Fast 20 Jahre lang hat er den Stuttgarter CSD ehren- und hauptamtlich geprägt: Jetzt teilt Christoph Michl mit, dass er neue berufliche Perspektiven sucht und für die nächste CSD-Saison nicht mehr zur Verfügung steht.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Mit Lob überhäuft wird der Mann, der in vielen Jahren zum Gesicht und zum Sprachrohr des Christopher Street Days in Stuttgart geworden ist. Christoph Michl, der hauptamtliche Geschäftsführer der Interessengemeinschaft CSD, will zum Jahresende diesen Posten aufgeben. In den sozialen Medien wird dieser Schritt bedauert, und es werden Lobeshymnen auf den scheidenden Interessenvertreter angestimmt. Michl habe „viel dazu beigetragen, dass wir in Baden-Württemberg in Sachen Gleichstellung und Vielfalt so viel erreicht haben“, schreibt etwa die Landtagsabgeordnete Brigitte Loesch (Grüne).

 

Arbeit in der Coronakrise „ging an die Substanz“

In einer persönlichen Erklärung an die Mitglieder der Interessengemeinschaft CSD teilt Christoph Michl mit, er wolle sich künftig „neuen, noch unbekannten Herausforderungen“ stellen. Seit geraumer Zeit habe er über seinen Abschied von der CSD-Arbeit nachgedacht. „Die äußerst herausfordernden Monate seit Beginn der Corona-Pandemie haben meinen Entschluss weiter gefestigt und letztendlich beschleunigt“, schreibt er. Der Umbau auf eine andere Form des CSD sei eine „unglaublich spannende Erfahrung“ gewesen habe aber auch „persönlich enorm viel Energie gekostet“ und sei „an die Substanz“ gegangen. Im Vergleich zu den Vorjahren fehlt bei ihm, so räumt er ein, „die übliche Euphorie sowie die nötige Leidenschaft für das nächste Festival und die anstehenden Aufgaben“. Über die vergangenen Jahre habe sich ein „hoch motiviertes, engagiertes und professionelles Team gefunden“, das die Arbeit sehr gut fortsetzen werde.

CSD-Hocketse darf auf Landesflächen des Schlossplatzes

Mit der Zusage des Landes Baden-Württemberg, während der Marktplatz-Sanierung, die Landesflächen des Schlossplatzes für die CSD-Hocketse zu nutzen, sei ein „elementarer organisatorischer Grundpfeiler“ gelegt. Zu seinen Verdiensten gehört außerdem, dass die finanziellen Altlasten der Interessengemeinschaft reduziert werden konnten.