Eine deutliche Mehrheit ist laut Umfragen für Klimaschutz. Was müsste passieren, damit auch so gehandelt wird? Eine Antwort gibt die Idee sozialer Kipppunkte, die Gesellschaft abrupt verändern. Wie realistisch ist das?

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Die Klima-Kipppunkte liefern Stoff für Katastrophenszenarien. Permafrostböden, die auftauen, Regenwälder, die gerodet werden, der Golfstrom, der strauchelt – Wissenschaftler warnen vor Unumkehrbarkeiten und vor einer wechselseitigen Dynamik zwischen den Kipppunkten. Eben dieser Dominoeffekt, in Gang gesetzt durch einen letzten Stupser, könnte gleichzeitig eine Lösung in der Klimakrise sein – angenommen, es gäbe soziale Kipppunkte. Diesem Modell nach können bestimmte Elemente ein soziales System zum Kippen bringen, wodurch eine Gesellschaft grundlegend die Richtung ändert. Zu diesen Elementen zählen beispielsweise das Ende von Investments in fossile Energien, Klimabildung, aber auch gesellschaftliches Engagement.