Der diesjährige Giro d’Italia startet an diesem Freitag in Jerusalem und ist dem dreifachen Sieger Gino Bartali gewidmet, der im zweiten Weltkrieg mitgeholfen hat, 800 Juden das Leben zu retten.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)

Jerusalem - Er hat sich Zeit seines Lebens nie mit den Heldentaten gebrüstet. Auch deshalb dringen erst nach Gino Bartalis Tod im Jahr 2000 die menschliche Größe, die seinem Handeln zugrunde lag und der Mut mit Verspätung an die Öffentlichkeit. Zuvor basierte der Ruhm des 1914 nahe Florenz geborenen Bartali allein auf seinen sportlichen Erfolgen, die ihn zu einem italienischen Radsportidol gemacht hatten. Er gewann dreimal den Giro d’Italia (1936, 1939, 1940) und zweimal die Tour de France (1938, 1948). Es wären vermutlich noch weitere Siege bei den damals wie heute wichtigsten Etappenrennen der Welt hinzugekommen, wenn nicht der Zweite Weltkrieg dazwischen gekommen wäre und ihm die besten Jahre seiner Laufbahn genommen hätte.