Die Stadt Stuttgart sucht eine Führungskraft für die Abteilung für individuelle Chancengleichheit. Beworben haben sich 17 Frauen und acht Männer.

Stuttgart - Die freie Leitungsstelle der Abteilung für individuelle Chancengleichheit bei der Stadt Stuttgart findet großes Interesse. Bis zum Bewerbungsschluss sind nach Angaben der Pressestelle insgesamt 25 Bewerbungen eingegangen, davon 17 von Frauen und acht von Männern. Im Rathaus wertet man das Interesse an der Stelle eher als „durchschnittlich“.

 

Seit November sucht die Stadt eine Nachfolgerin für Ursula Matschke in der Funktion einer Leitung der Abteilung für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern. Matschke hatte sich unter anderem mit dem von den Grünen initiierten Stop-Projekt einen Namen gemacht, mit dem erstmals die Hilfe nach, aber auch die Ahndung von häuslicher Gewalt in einen Ablaufplan gegossen worden sind, dem die beteiligten Institutionen verpflichtet sind. Weniger Ehre machte sie sich im Sozialkonzern SBR, wo sie den Geschäftsführer fristlos kündigte. Der Streit endete vergangene Woche mit einem Vergleich vorm Oberlandesgericht in Stuttgart und einer Zahlung von 150 000 Euro an den Geschassten. Auch die Einladung eines Bordellbetreibers an den Runden Tisch Prostitution fand keine Befürworter. Matschke ist Ende des Jahres 2021 altershalber ausgeschieden.

Diversitymanagement in der und für die Stadt

Die Gleichstellungsstelle, wie sie der Kürze halber genannt wird, ist dem Oberbürgermeister unmittelbar nachgeordnet und unbefristet. Sie ist mit Entgeltgruppe 15 des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst vergütet. Das sind je nach Tarifstufe im Jahr 2022 zwischen 5017 und 7144 Euro brutto. Zu den Aufgaben der Gleichstellungsstelle zählt eine zielgerichtete Diversitypolitik; die künftige Abteilungsleitung soll ansprechbar sein für die Verwaltung, die Politik, für Vertreter von Organisationen, Initiativen und Unternehmen.

Vorausgesetzt wird laut Stellenausschreibung ein wissenschaftlicher Hochschulabschluss in einem sozialwissenschaftlichen Studiengang, mehrjährige, „einschlägige berufliche Erfahrungen in Fragen der Gleichstellung, Chancengleichheit und Diversity“ sowie Führungserfahrung.

Die Verwaltung werte derzeit die Bewerbungen aus, teilt der Pressesprecher Martin Thronberens mit. „Wie viele Personen sich wann im Verwaltungsausschuss vorstellen dürfen, wird derzeit intern abgestimmt“, heißt es vonseiten der Pressestelle.