In Sachen Glanz und Gloria sind die Golden Globes Jahr um Jahr ein wenig näher an die Oscars herangerückt. Nun hat die Vereinigung der Auslandspresse in Hollywood die Nominierten für ihre Preise bekanntgegeben: Fatih Akins „Aus dem Nichts“ ist mit dabei.

Los Angeles - „Aus dem Nichts“ geht für Deutschland in das Rennen um den Golden Globe. Das NSU-Drama von Regisseur Fatih Akin wurde in der Sparte „Bester nicht-englischsprachiger Film“ nominiert. Dort tritt „In the Fade“, so der englische Titel von Akins Werk, unter anderem gegen Ruben Östlunds „The Square“ an, der gerade beim Europäischen Filmpreis sechsfach erfolgreich war und unter anderem als bester Film ausgezeichnet wurde.

 

Der letzte deutsche Film, der den Golden Globe, den Preis des Verbands der Auslandspresse in Hollywood, nach Deutschland holte, war 2010 das Schwarz-Weiß-Drama „Das weiße Band“ von Michael Haneke. Vor einem Jahr wurde „Toni Erdmann“ nominiert, die Tragikomödie von Maren Ade ging bei der Verleihung aber leer aus. „Aus dem Nichts“ ist diesmal auch der deutsche Oscar-Kandidat. Die Golden Globes, die im Lauf der Jahre stark an Bedeutung und internationaler Strahlkraft gewonnen haben, werden am 7. Januar in Beverly Hills verliehen.

Schatten der Skandale

Christopher Nolans Kriegsfilm „Dunkirk“, Guillermo Del Toros Fantasymärchen „The Shape of Water“, Steven Spielbergs Journalistenfilm „The Post“, Martin McDonaghs „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ und Luca Guadagninos „Call Me By Your Name“ gehen ins Rennen um den Golden Globe für das beste Drama. In der Komödien-Sparte haben Greta Gerwigs „Lady Bird“, James Francos „The Disaster Artist“, Craig Gillespies „I, Tonya“, Jordan Peeles „Get Out“ und Michael Graceys „The Greatest Showman“ einen Endrundenplatz errungen. Mit insgesamt 7 Nominierungen ist „The Shape of Water“ der potenziell größte Globe-Abräumer. Tom Hanks, James Franco, Meryl Streep und Saoirse Ronan sind unter den nominierten Schauspielern.

Über der Bekanntgabe der Nominierungen lag der Schatten mehrerer Skandale um sexuelles Fehlverhalten. Betroffen von Vorwürfen sind neben vielen anderen aus den Medien bekannten Persönlichkeiten der Filmproduzent Harvey Weinstein und Schauspieler Kevin Spacey. Spacey hatte womöglich einst erwartet, dass sein Name in diesem Jahr unter den Nominierten für einen Golden Globe als bester Nebendarsteller sein würde, für den Film „Alles Geld der Welt“ von Ridley Scott. Doch wurde Spaceys Auftritt in dem Film entfernt und er wurde durch Christopher Plummer ersetzt. Plummer wurde am Montag als bester Nebendarsteller nominiert, Scott als bester Regisseur.