Am 9. Juli soll es eine Großdemo gegen Stuttgart 21 parallel zum Kinder- und Jugendfestival geben. Dem Veranstalter bereitet das Sorgen.

Stuttgart - Die Gegner von Stuttgart21 wollen am 9. Juli erneut Druck von der Straße ausüben und bei einer Großdemonstration einen "Baustopp für immer" fordern - gleichzeitig findet an jenem Samstag unweit des Hauptbahnhofs das Kinder- und Jugendfestival statt, zu dem die Veranstalter am Wochenende mehr als 70.000 Besucher erwarten.

 

Nach StZ-Informationen haben die Organisatoren des Festivals den Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) als Mitglied des Aktionsbündnisses per Mail gebeten, die Demonstration zu verschieben. Hauptgrund ist die räumliche Nähe der Veranstaltungen - das Kinderfestival findet rund um den Eckensee, auf dem Schlossplatz und in der Königstraße statt. "Ich selbst habe im Februar während einer Großdemo im Alten Schloss eine Familienveranstaltung organisiert und es mit panischen Kindern zu tun gehabt, die Angst hatten, rauszugehen", schreibt Hubert Romer vom Verein Juventus Deutschland, der das Freizeitfestival mit dem Sportkreis Stuttgart, der City-Initiative und dem Stadtjugendring veranstaltet.

Das Aktionsbündnis will am Termin festhalten

Die Festivalmacher befürchten, dass "Kinder verunsichert und Familien irritiert" würden, falls die Großdemonstration sich mit dem Festival in Teilen vermischen würde. Sorgen bereitet ihnen dabei vor allem der Steg zwischen dem Mittleren und dem Oberen Schlossgarten. "Wir wollen darüber mit der Stadt, der Polizei und dem Aktionsbündnis in den nächsten Tagen und Wochen reden", sagt Jörg Wehrmann von Juventus Deutschland.

Die S-21-Gegner wollen jedoch am 9. Juli festhalten. "Wir sind am Bahnhof und planen an diesem Tag auch eine Menschenkette um diesen herum, aber keinen Zug durch die Stadt", argumentiert der BUND-Geschäftsführer Gerhard Pfeifer. Für die Gegner sei es "extrem schwierig" gewesen, einen anderen Termin vor dem Stresstest zu finden. "Wir wollen das Festival jedoch keinesfalls stören", so Pfeifer.