Die vier Konzerte in Kleinaspach werden als Modellprojekt wissenschaftlich begleitet. Wie das Hygienekonzept aussieht und für welche Termine es noch Karten gibt, lesen Sie hier.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Kleinaspach - Herzschmerz, Bühnenbombast, Partystimmung – all das erwartet man auf einem Andrea-Berg-Konzert. Wissenschaftliches Arbeiten eher weniger. Doch im Jahr 2021 wird genau das geschehen: Das „Heimspiel“, wie die Konzerte der Sängerin in der „Wir machen Druck“-Arena in Kleinaspach genannt werden, wird ein offizielles, von den Behörden sowie Wissenschaftlern begleitetes Modellprojekt.

 

Normalerweise kommen 30 000 Schlagerfans aus ganz Deutschland an einem Juliwochenende nach Kleinaspach, um in der Arena zwei Abende lang ihr Idol Andrea Berg zu feiern. Statt dieser Riesensause wird es nun vier Konzerte vor jeweils 2000 Zuschauern geben. Diese werden am 9., 16., 17. und 24 Juli stattfinden – und zwar unter diversen Auflagen, um Neuinfektionen mit dem Coronavirus möglichst zu vermeiden.

Eine Forscherin untersucht, wie die Maßnahmen ankommen

Die wissenschaftliche Begleitung übernimmt Beate Kegler, die auch an der Universität Hildesheim lehrt. Ihr Fokus wird sich dabei nicht auf den Infektionsschutz richten: Die Kulturwissenschaftlerin „wird beim Heimspiel untersuchen, wie die Besucher die unterschiedlichen Sicherheitsmaßnahmen wahrnehmen“, erklärt eine Sprecherin des Landratsamts. Außerdem sollen Vertreter von Landkreis, Städten und Gemeinden sich das Gelände ansehen können, um Erkenntnisse für eigene Veranstaltungen zu gewinnen.

Wie sehen also die Regeln für einen Besuch des diesjährigen „Heimspiels“ aus? Sofern die Inzidenz im Rems-Murr-Kreis nicht wieder plötzlich in die Höhe schnellt, ist der Besuch für Geimpfte, negativ Getestete und Genesene kein Problem. Um die entsprechenden Nachweise zu kontrollieren, ist 50 Meter vor dem eigentlichen Einlass eine Station eingerichtet. Auch ein Testzentrum wird es direkt vor Ort geben. Eine Maske muss nur beim Einlass, an der Essensausgabe und beim Aufsuchen der Sanitäranlagen getragen werden.

Bei den Konzerten wird ein Testzentrum aufgebaut

Alle Zuschauer werden auf Sitzplätzen untergebracht, auf denen sie die Maske abnehmen können. Dabei – und auch das ist eine Besonderheit des „Heimspiels“ – gilt freie Platzwahl. Zwischen Besuchergruppen soll entsprechend Platz gelassen werden. „Sollte dieses Modell nicht funktionieren, werden Ordner nachsteuern“, so das Landratsamt in einer Mitteilung. An den Plätzen sind QR-Codes angebracht, mit denen die Gäste per Smartphone einchecken können, um eine Kontaktnachverfolgung zu ermöglichen.

Gibt es noch Karten für das Andrea-Berg-Heimspiel 2021?

Die nur im Vorverkauf vertriebenen, personalisierten Tickets sind nicht übertragbar. „Für den 9., 16., und 17. Juli sind noch Restkontingente verfügbar“, sagt Thomas Deters, der Geschäftsführer des Veranstalters, der AFM Consulting. Das mag vielleicht angesichts der bisher immer schnell ausverkauften, viel größeren „Heimspiele“ verwundern. „Aber dieses Jahr war ja alles relativ kurzfristig“, so Deters. Er rechnet damit, dass einige Berg-Fans erst jetzt zugreifen, da das Hygiene- und Einlasskonzept öffentlich gemacht wird.

Auch was den Bühnenaufbau angeht, werde dieses Heimspiel „besonders“, verspricht Deters. Trotz all des Sicherheitsabstands können die Fans Andrea Berg nahe kommen. Denn die letzte Reihe bei den diesjährigen Konzerten wird von der Bühne nur so weit entfernt sein wie die vierte Reihe bei den bisherigen.