In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, ob ein Ethanolofen eine echte Alternative zur Heizung in puncto Wärmeabgabe, Betriebskosten und Risiken darstellt.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Wer den Wunsch nach einem Kamin hegt, sich aber nicht extra einen Schornstein einbauen lassen möchte, stößt wahrscheinlich früher oder später auf schornsteinlose Ethanolöfen. Diese erfordern keinerlei Umbaumaßnahmen und sind nach dem Befüllen mit Ethanol direkt einsatzbereit. Aber kann man mit den Öfen wirklich heizen? Wie hoch sind die Betriebskosten? Und bergen sie auch Gesundheitsrisiken?

 

Eignet sich ein Ethanolofen zum Heizen?

Ein Ethanolofen gibt selbstverständlich Hitze ab und kann einen Raum aufwärmen. Allerdings raten sowohl die Verbraucherzentrale als auch das Umweltbundesamt vom Heizen mit Ethanolöfen ab. Grund dafür ist vor allen Dingen die Abgasbildung. Laut Stiftung Wartentest entstehen beim Verbrennen des Ethanols neben giftigem Kohlenmonoxid teilweise auch krebserregende Stoffe wie Formaldehyd oder Benzol. Um die Schadstoffkonzentration im Raum gering zu halten, muss daher häufig und gründlich gelüftet werden. Dadurch kühlt der Raum wieder aus und die Effizienz des Ofens nimmt stark ab. Doch das ist nicht der einzige Grund, weshalb sich das Heizen mit Ethanolkaminen nicht lohnt.

So hoch sind die Betriebskosten von Ethanolöfen

Geht man davon aus, dass man mit einem Liter Ethanol den Kamin etwa 4 Stunden befeuern kann, müsste man bei einem Ethanolpreis von 5 Euro pro Liter mit Kosten von 10 Euro am Tag rechnen, wenn der Ethanolofen konstant über 8 Stunden läuft. Selbst wenn man das Ethanol in großen Mengen kauft und 3 Euro pro Liter bezahlt, entstehen dadurch immer noch Kosten von mindestens 6 Euro am Tag. Und das nur für einen Raum. Selbst das Heizen mit teurem Strom wäre um die Hälfte günstiger. Man kann also sagen, dass ein Ethanolofen, der zum Heizen verwendet wird, nicht nur Ethanol verbrennt, sondern auch Geld.

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Welche Risiken birgt ein Ethanolkamin?

Neben der bereits erwähnten Luftverschmutzung birgt ein Ethanolofen noch andere Risiken. Ganz offensichtlich ist die Brandgefahr. Das gilt nicht nur für den Ofen selbst, sondern auch für das Ethanol. Denn die Lagerung von größeren Mengen des Brennstoffs birgt ein gewisses Brandrisiko. Für Kinder und Haustiere besteht zudem Verbrennungsgefahr am heißen Ofen.

Tipps zum sicheren Umgang

Um beim Betrieb von Ethanolöfen das Risiko möglichst gering zu halten, sollte man sich an die folgenden Sicherheitshinweise halten:
 

  • Die Räume regelmäßig und gründlich lüften. Um keine kritischen Schadstoffwerte zu überschreiten, können Sie ein Luftqualitätsmessgerät einsetzen.
  • Lassen Sie das Feuer nie unbeaufsichtigt und stellen Sie sicher, dass es aus ist, bevor sie die Wohnung verlassen oder ins Bett gehen.
  • Lagern Sie den Brennstoff sicher und kühl, sodass er sich nicht entzünden kann oder in die Hände von Kindern gerät.
  • Füllen Sie niemals Ethanol nach, solange der Ofen noch heiß ist. Hier besteht akute Brandgefahr.
  • Halten Sie sich strikt an die Gebrauchsanweisung, wenn es um den richtigen Brennstoff, die Füllmenge und die Art des Befüllens geht.
  • Achten Sie beim Kauf von Ethanolöfen darauf, dass das Gerät nach der Norm DIN EN 16647 geprüft worden ist.

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Fazit: Ethanol zum Heizen ungeeignet

Als Alternative zur Heizung kommt ein Ethanolofen nicht infrage. Allein die Kosten machen den Betrieb mehr als unwirtschaftlich. Wenn überhaupt, kann ein solcher Ethanolkamin als dekoratives Element in die Einrichtung integriert und zu besonderen Anlässen wie Weihnachten oder Familienfesten angefeuert werden. Denn im Vergleich zu einem richtigen Holzofen ist ein Ethanolkamin in der Anschaffung deutlich günstiger. Unter Einhaltung der empfohlenen Sicherheitshinweise kann man so ein Feuer in der Wohnung ohne Holz und Schornstein genießen.