Der dänischen Prinz Henrik ist nach schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie gestorben. Der gebürtige Franzose wurde 83 Jahren alt.

Kopenhagen - Der dänische Prinz Henrik ist tot. Der schwerkranke Mann von Königin Margrethe starb am Dienstagabend in der Residenz Fredensborg bei Kopenhagen, wie das Königshaus mitteilte. Die Königin und seine beiden Söhne seien an der Seite des 83-Jährigen gewesen, hieß es in der Stellungnahme des Palastes.

 

Der gebürtige Franzose war am 28. Januar mit einer Lungeninfektion in die Kopenhagener Universitätsklinik gebracht worden. Seitdem hatten Königin Margrethe und andere Mitglieder der Königsfamilie ihn dort täglich besucht. Die Kommunikationschefin des Königshauses, Lene Balleby, sagte dänischen Medien, in Schloss Fredensborg könne die Familie „in einer Umgebung um ihn herum sein, die ihm wichtig ist“. Das Schloss liegt 35 Kilometer nördlich von Kopenhagen.

Der unzufriedene Prinz

Kronprinz Frederik brach am vergangenen Freitag seinen Besuch bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea ab, weil sich der Zustand seines Vaters erheblich verschlechtert hatte. Frederik ist Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees.

Henrik war dafür bekannt, dass er häufig seine Unzufriedenheit darüber geäußert hatte, dass er nicht den gleichrangigen Titel wie seine Frau habe, nachdem sie 1972 den Thron bestieg. Über Jahre klagte er darüber, nicht König geworden zu sein. Eine Änderung der dänischen Verfassung 1953 hatte eine weibliche Thronnachfolge möglich gemacht. Margrethe ist die Tochter des früheren Königs Frederik IX.

In einem Interview im Jahr 2002 verblüffte er die Dänen mit der Aussage, er fühle sich aus seinem eigenen Zuhause verdrängt - nicht nur von seiner Frau, auch von seinem Sohn. Anlass für die Aussage war vermutlich ein Neujahrsempfang gewesen, dessen Gastgeber Frederik war, nachdem sich die Königin eine Rippe gebrochen hatte. „Für viele Jahre war ich die Nummer zwei“, sagte Henrik einst der dänischen Boulevardzeitung „B.T.“. Er sei mit der Rolle zufrieden gewesen, doch nach so vielen Jahren in Dänemark wolle er nicht plötzlich die Nummer drei oder eine Art „anstrengendes Anhängsel“ werden.

Passionierter Klavierspieler

Bekannt war Henrik zudem für seine Poesie, Memoiren und Bücher. Leidenschaft empfand er zudem für das Klavierspielen.

Der Prinzgemahl, 1934 als Henri Marie Jean Andre de Laborde de Monpezat, geboren, heiratete Dänemarks zukünftige Königin im Jahr 1967. Er änderte seinen Namen in Henrik und konvertierte zur lutherischen Volkskirche des Landes. Trotzdem fand er es schwierig, sich an die egalitäre Gesellschaft in Dänemark anzupassen.

Kurz nach der Hochzeit erntete er Kritik von den Medien, als er offen gesagt hatte, den Hintern zu versohlen, sei gut für Kinder. Mitte der 1980er Jahre sagte er, eine Gehaltsabrechnung zu wollen statt finanziell von der Königin abhängig zu sein. Das Gesetz wurde schließlich geändert: Der Ehemann der Königin bekam seither zehn Prozent der jährlichen Abgaben, die das Parlament an das Königshaus gibt.