Der Böblinger Landrat Roland Bernhard wiederholt seine Forderung nach Verkürzung der Hesse-Bahn.

Böblingen - Die Unterschriften des Calwer Landrats und des Nabu-Landeschefs unter ihren Einigungsvertrag waren noch nicht trocken, da griff am Montag auch der Böblinger Landrat zur Feder und ließ per Pressemitteilung seine Reaktion versenden: „Ich freue mich, dass die Reaktivierung der Schienenverbindung nun in greifbarer Nähe ist“, sagte Roland Bernhard (parteilos). „Wir sollten jetzt zügig die Gespräche darüber führen, ob die Hesse-Bahn zunächst nur bis Weil der Stadt geführt wird.“ Damit erinnerte Bernhard an einen Grundsatzstreit, der seit Beginn der Planungen tobt.

 

Das Stuttgarter S-Bahn-Netz könnte aus dem Takt kommen

Soll der Zug in Renningen enden? So verlangen es die Wirtschaftlichkeitsgutachten. Oder soll er nur bis Weil der Stadt fahren? Das fordern Verkehrspolitiker im Kreis Böblingen, weil sie befürchten, dass sonst das Stuttgarter S-Bahn-Netz aus dem Takt kommen könnte. Hinzu kommt: Im Kreis Böblingen und beim Verband Region Stuttgart denkt man längst weiter. Ziel ist es, die S-Bahn weiter bis Calw fahren zu lassen. Der millionenschwere Umbau des Renninger Bahnhofs wäre dann hinfällig. Als Zwischenschritt hatte Bernhard deshalb die verkürzte Bahn bis Weil vorgeschlagen. Der Verkehrsminister, der dies genehmigen müsste, ließ diese Variante beim Termin in Calw weiter offen.

Noch häufiger umsteigen

„Fahrgäste nach Sindelfingen müssten sonst noch häufiger umsteigen“, antwortete Winfried Hermann (Grüne) auf die Nachfrage unserer Zeitung.

Eine seiner Forderungen sei der Stresstest gewesen, der belegt, dass die S-Bahn nicht gestört werde. „Das haben wir erfüllt – das wird manchmal vergessen.“ Außerdem sei er gegen jede Verzögerung – und die S-Bahn-Pläne nach Calw seien noch lange nicht planungsreif.