Ein Kreisel statt Ampeln, eine tiefer gelegte B 464: Die Altdorfer Kreuzung bei Holzgerlingen wird neu gestaltet. Sie ist besonders stauanfällig und gefährlich. Das Projekt kostet rund 12,5 Millionen Euro.

Holzgerlingen - Heho, holt die Bagger ran, dass unser Auto besser fahren kann. Macht euch an die Arbeit, macht euch an die Arbeit.“ Die Botschaft des Schulchors der Berkengrundschule war eindeutig: Es ist höchste Zeit, dass die Altdorfer Kreuzung an der B 464 bei Holzgerlingen umgebaut wird. Am Donnerstag war der offizielle Spatenstich für das etwa 12,5 Millionen Euro teure Projekt mit reichlich Politprominenz wie Bundes- und Landtagsabgeordneten verschiedener Parteien, Vertreter des Verbands Region Stuttgart, des Landkreises und Bürgermeistern von Nachbarkommunen.

 

Auf diesen Tag haben die Holzgerlinger schon seit Jahrzehnten gewartet. Dafür sind einige von ihnen zusammen mit Bürgern aus anderen Kommunen wie etwa Weil im Schönbuch, Altdorf und Hildrizhausen vor ziemlich genau zwei Jahren sogar auf die Straße gegangen, um für den weiteren zweispurigen Ausbau der Bundesstraße, vor allem aber um für den Umbau der mit rund 30 000 Fahrzeugen stauanfälligen und gefährlichen Altdorfer Kreuzung zu demonstrieren.

Die Arbeiten dafür haben begonnen. Doch bis die Berufspendler aus den Kreisen Tübingen, Reutlingen und Böblingen zügiger vorankommen, müssen sie sich noch etwas gedulden. Nächstes Jahr im Herbst soll der Um- und Ausbau erledigt sein. Eine leistungsfähige, effiziente und moderne Infrastruktur sei die Voraussetzung für eine prosperierende Wirtschaft, sagte Norbert Barthle (CDU), seit knapp drei Monaten Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Dass der Verkehr fließe, sei besonders wichtig in der Region, die Norbert Barthle als „Silicon Valley des Automobilbaus“ bezeichnete.

Mit etwa 12,5 Millionen Euro ist der Aus- und Umbau der Altdorfer Kreuzung auf der B 464 bei Weitem nicht das teuerste Straßenbauprojekt im Land. Dass die Realisierung dennoch so lange gedauert hat, liege daran, dass es zu wenig Mittel für den Ausbau der Infrastruktur gegeben habe, betonte der Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Das Projekt fand er „planerisch hochinteressant“. Ist es erst einmal realisiert, fahren die Pendler auf der Bundesstraße unter einem Kreisverkehr hindurch, der noch zu bauen ist. Über parallele Rampen wird der Verkehr nach Holzgerlingen und nach Altdorf gelenkt.

Die Idee dazu „kommt von uns“, betonte der Holzgerlinger Bürgermeister Wilfried Dölker. Die ursprünglichen Pläne hätten eine fast achtspurige Ampellösung vorgesehen. Der Flächenverbrauch der jetzigen Lösung fällt dann doch deutlich geringer aus. Die Planungen und die Verhandlungen für die notwendigen Grundstückskäufe hätten ihn zwar einige Arbeitsstunden mehr gekostet, betonte der Stadtchef, „doch es hat sich gelohnt“.

Wilfried Dölker bedankte sich noch einmal ausdrücklich bei den beiden Bundestagsabgeordneten Clemens Binninger (CDU) und Richard Pitterle (Die Linke), die in der Vergangenheit nicht müde geworden seien, sich für dieses Straßenbauprojekt einzusetzen.