Für einige Vierbeiner ist das Tierheim nach vielen Jahren ohne eigene Familie zum Zuhause geworden. Viele bedürfen besonderer Aufmerksamkeit und sind deshalb schwer vermittelbar.

Göppingen - Mit spitzen Ohren schaut er aus seinem Bretterverschlag im Freigehege. Das Fell ist bereits ergraut, die Augen sind aber immer noch hellwach. Der 15-jährige Mischlingshund Lucky lebt bereits seit acht Jahren im Tierheim Göppingen. Er sei der Dienstzeitpräsident, sagen die Mitarbeiter, die sich liebevoll um den Senior kümmern. Vermutlich wird der betagte Vierbeiner bis zu seinem Tod im Tierheim bleiben. Er sei schon so lange hier, dass er nur noch unter ganz besonderen Umständen vermitteln werden würde, sagt der Vorsitzende des Tierheimvereins, Andreas Bühner.

 

Ein Großteil des Lebens im Heim verbracht

Neben Lucky gibt es viele weitere Tiere, für die es ebenfalls nicht einfach ist, eine neue Familie zu finden. Das weiß auch Beate Strecker. Sie ist für die Öffentlichkeitsarbeit im Tierheim zuständig. Neben Lucky lebt dort auch Mogli. Der siebenjährige Mischlingshund ist seit zwei Jahren im Tierheim. Oder Anton, der seit fünf Jahren im Tierheim lebt und aus einer ungarischen Tötungsstation gerettet worden sei, wie Strecker erzählt.

Wenn Hunde nicht bereits sehr gut erzogen seien, vielleicht Medikamente benötigten und damit Kosten verursachten oder keine unkomplizierten Familienhunde seien, werde es mit der Vermittlung oft schnell schwierig, berichtet sie. Dabei seien viele der schwer vermittelbaren Tiere liebenswerte Zeitgenossen, die eben etwas mehr Pflege und Zuwendung benötigten als andere Tiere.

Gegenüber dem Hundehaus liegt das neue Katzenhaus. Auch dort leben einige der kleinen, schnurrenden und pelzigen Vierbeiner schon seit vielen Jahren. Der neunjährige Kater Angelo hat sechs Jahre im Tierheim verbracht, die Katze Adriana sechs ihrer inzwischen acht Lebensjahre. „Wenn eine Katze nicht sofort auf den Schoß springt, hat sie schon einen Minuspunkt“, sagt Strecker. Ob es für Lucky, Mogli, Anton, Angelo oder Adriana noch Hoffnung auf eine eigene Familie, einen warmen Platz am Ofen, auf Liebe und Geborgenheit gibt? „Hoffnung gibt es immer“, sagt die Tierfreundin.