In diesen Tagen gewinnt das Festprogramm zur Internationalen Bauausstellung in Backnang an Schwung. So gibt es etwa bei Führungen einiges zu sehen.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Vorhang auf! Vier Jahre vor der großen Internationalen Bauausstellung (IBA’27) in der Stadt-Region Stuttgart laden die Verantwortlichen zu mehr als hundert Einzelveranstaltungen an den beteiligten Standorten ein. Zusätzlich laufen derzeit mehrwöchige Festivals mit Projektbühnen in Stuttgart, Fellbach und Backnang. Die Festival-Zentrale ist zwar in Stuttgart-Mitte, aber auch in Backnang wird viel in Sachen Bauausstellung geboten, um den Menschen die IBA-Projekte näherzubringen: Geplant sind Workshops, Symposien, Ausstellungen, Mitmachaktionen, Vorträge, Quartierspaziergänge, Konzerte, Theateraufführungen und vieles mehr.

 

IBA von 1927 bis 2027

Das Festival in der Murr-Metropole soll nicht nur die geplanten Projekte bekannt machen, sondern „ganz stark dazu dienen, das Gelände zugängig zu machen – über die Kultur, über das Festival selbst und über Veranstaltungen“, hatte der Leiter des Stadtplanungsamtes Tobias Großmann jüngst bei der Vorstellung des Programms betont.

Beste Gelegenheit dazu gibt es schon an diesem Donnerstag, 6. Juli: Der freischaffende Lichtbildner Bernhard J. Lattner hat ein Projekt über die Entwicklung der Architektur sowie der Industrie und Technik der Stadt Backnang zwischen den Internationalen Bauausstellungen 1927 bis 2027 erarbeitet. Das Konzept zeigt die Zeit zwischen den IBAs und soll „zum Nachdenken anregen, Eindrücke schaffen und aus den vergangen Epochen Bewährtes berücksichtigen“. Diesen historischen Weg zwischen den IBAs 1927 und 2027 zeichnet er exemplarisch anhand der Stadt Backnang bis zum Jahr 2022 nach. Was war in dieser Zeit in der Architektur sowie Industrie- und Technikgeschichte in Backnang los?

Lattner wird das Projekt bis zum Jahr 2027 weiterführen. Die ergänzenden Essays zur Baugeschichte sind von Klaus J. Loderer (Architekturhistoriker) verfasst worden. Bernhard Trefz (Stadtarchivar in Backnang) hat die Industrie- und Technikgeschichte von 1927 bis 2022 eindrucksvoll nachgezeichnet. Diese Essays zu den einzelnen Epochen beschreiben und verdeutlichen Lattners Betrachtungen. Zu sehen ist die Ausstellung bis 23. Juli auf dem Hof des Technikforums an der Wilhelmstraße 32. Führungen finden am Freitag, 7. Juli, jeweils um 13, 15 und 17 Uhr statt.

Bauen und Material

An diesem Freitag soll es dann zudem den IBA-Tag zum Thema Bauen und Material geben: Los geht es offiziell um 11 Uhr am Technikforum in der Wilhelmstraße 32. Neben Lattners Ausstellung öffnet das sogenannte Material-LAB in einer Lagerhalle an der Wilhelmstraße 42. Unter dem Motto „heute! bauen besser, anders, weniger“ sollen neuartige Produkte und Entwicklungen aus den Firmen und der Forschung erlebbar gemacht und live diskutiert werden. Und beim Klötzlesbauen dürfen sich junge und alte Baumeister austoben. Geöffnet ist das Material-LAB am Freitag von 14 bis 19 Uhr und am Samstag von 10 bis 15 Uhr.

Außerdem zu sehen ist die Ausstellung „MUTopia“ im Technikforum: Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 12 zweier Backnanger Gymnasien haben sich im Kunstunterricht mit verschiedenen Themen beschäftigt, die für das Quartier Backnang West bedeutsam sind. Gezeigt werden Architekturmodelle, Zeichnungen und plastische Arbeiten. Die Schau läuft noch bis 22. Juli, geöffnet ist donnerstags und freitags, 14 bis 19 Uhr, samstags 10 bis 15 Uhr in der Wilhelmstraße 42. Zeitgleich ist auch die Ausstellung „Rahmenplan Quartier Backnang West“ im Obergeschoss des Technikforums geöffnet. Dort ist die „städtebauliche und freiraumplanerische Ausarbeitung zur produktiven Stadt der Zukunft ausgestellt“, die von den Planungsbüros Teleinternetcafé und Treibhaus Landschaftsarchitektur entworfen wurde. Sie hatten den Städtebau-Wettbewerb für Backnang gewonnen.

Nachwuchsforscher kommen zu Wort

Auch am Freitag findet im Technikforum von 17.30 bis 21.30 Uhr die „Science Night“ statt, bei der junge Nachwuchsforscher und Unternehmen in kurzen Impulsvorträgen zeigen, an welchen Themen sie beim Wandel der Baubranche arbeiten und wie sie die Transformation begleiten.

Darüber hinaus zeigt die Galerie im Helferhaus, Petrus-Jacobi-Weg 5, bis 30. Juli das Kunstprojekt „Jemandsland“ der Künstlerin Barbara Kastin. Geöffnet ist dienstags bis freitags von 16 bis 19 Uhr, samstags 11 bis 18 Uhr, und sonntags, 14 bis 18 Uhr. Krankheitsbedingt abgesagt werden musste die kulinarische Führung mit Maurice Maggi auf dem IBA-Gelände. Weitere Programmhinweise folgen in der kommenden Woche.

Infos zum Festival-Programm unter: www.iba27.de/wissen/iba27/festivals