Die Parfümeriekette Douglas hat die Rückkehr aufs Parkett geplant. Wann soll es soweit sein? Und wie viel werden Aktien kosten?

Digital Desk: Lotta Wellnitz (loz)

Die Parfümeriekette Douglas will noch vor Ostern den Gang auf das Börsenparkett wagen. Der erste Handelstag ist für den 21. März geplant, teilte die Firma mit Hauptsitz in Düsseldorf am Montagabend in ihrem Börsenprospekt mit. Normalerweise rechnen Investmentbanker von der Ankündigung („Intention to Float“) bis zur Börsenpremiere mit rund vier Wochen, Douglas will es in zweieinhalb schaffen.

 

Das Unternehmen strebe mit dem Gang an die Börse einen Erlös von bis zu 907 Millionen Euro an, gab es bekannt. Mit dem Erlös will die Parfümeriekette vorrangig seinen Schuldenberg abbauen. Vorstandschef Sander van der Laan sagte: „Der mit dem Börsengang verbundene Schuldenabbau wird unsere finanzielle Flexibilität erhöhen und damit unsere künftige Entwicklung maßgeblich unterstützen.“

26 bis 30 Euro pro Schein

Douglas will maximal 32,7 Millionen Aktien neu ausgeben. Die Preisspanne wurde auf 26 bis 30 Euro je Schein festgelegt. Das entspräche einem Marktwert von bis zu 3,1 Milliarden Euro. Die Angebotsfrist beginnt am heutigen Dienstag, 12. März , und soll voraussichtlich bis kommenden Dienstag, 19. März, laufen. Bis zu 32 Prozent der Aktien wären danach in den Händen neuer Aktionäre.

Die Alteigentümer, der Finanzinvestor CVC und die Familie Kreke, bleiben auch nach dem Börsengang indirekte Hauptaktionäre und werden keine Aktien abgeben. CVC lässt seine Beteiligung von 84 Prozent auf rund 55 Prozent verwässern. Die Familie Kreke hält nach dem Börsengang gut zehn Prozent.

Der Finanzinvestor Advent und die Gründerfamilie Kreke als Minderheitsaktionärin hatten Douglas 2013 von der Börse genommen, um das Unternehmen neu auszurichten. 2015 übernahm der Finanzinvestor CVC die Mehrheit. Douglas hat europaweit 1850 Filialen in 22 Ländern und beschäftigt rund 18 000 Menschen.

Europäischer IPO-Markt günstig

Der Börsengang kommt zu einem günstigen Zeitpunkt. Denn der europäische IPO-Markt erlebt seinen stärksten Jahresbeginn seit der Corona-Pandemie. Wie die „Financial Times“ „unter Berufung auf die Londoner Börse (LSE)“ berichtet, haben Unternehmen bei Börsengängen in Europa rund 3,2 Milliarden Dollar eingesammelt – was mehr als doppelt so viel ist, wie im Vorjahreszeitraum.

Wieder schwarze Zahlen für Douglas

Douglas könnte einer der spannendsten Börsengänge in Deutschland werden und durchaus weitere IPOs hierzulande nach sich ziehen. Denn obwohl der stationäre Einzelhandel aktuell schwierige Zeiten erlebt, befindet sich Douglas auf Wachstumskurs. Die Parfümeriekette vermeldet Rekordumsätze.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/2023 legte das Unternehmen um 12,1 Prozent zu und knackte erstmals die Umsatzmarke von vier Milliarden Euro. Nach einem Vorjahresverlust von 313,8 Millionen Euro erreichte Douglas wieder die Gewinnzone. Unter dem Strich stand ein Nettoergebnis von 16,7 Millionen Euro. Ziel des Konzerns sind fünf Milliarden Euro Umsatz bis 2026.

1850 Douglas-Filialen in Europa

Die Parfümeriekette hat in Europa 1850 Filialen in 22 Ländern – das macht rund 18.000 Beschäftige. Douglas erzielt ein Drittel seiner Erlöse online und will expandieren. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2025/2026 sollen mehr als 200 neue Standorte eröffnet werden, knapp die Hälfte davon in Mittelosteuropa, so das Unternehmen. Außerdem ist geplant, 400 bestehende Filialen umzubauen und zu modernisieren.

In Zeiten der Corona-Pandemie im Jahr 2021 hatte Douglas europaweit Hunderte Geschäfte geschlossen. Grund laut Unternehmen: Unter anderem die Verlagerung der Umsätze ins Internet. Hierzulande machten damals rund 60 der mehr als 430 Parfümerie-Filialen dicht. Bereits 2015 war eine geplante Rückkehr an die Börse abgeblasen worden. Damals übernahm der Finanzinvestor CVC Capital Partners die Mehrheit.