Beim Leonberger Jugendforum geht es um Tauschbörsen, die Bücher und Kleider nachhaltiger machen, und die Lage in den Schulen.

Wie soll die Stadt von morgen für junge Menschen aussehen? Welche Angebote und Möglichkeiten wünschen sich die Jugendlichen? Darüber diskutierten jetzt rund 150 junge Menschen, hauptsächlich Schülerinnen und Schüler, beim Leonberger Jugendforum in der Stadthalle. Die Jugendlichen erarbeiteten in Projektgruppen ihre Vorstellungen. Darunter etwa die Themen Digital Future, Politik mit uns, Equality, Leonberg 2040, Mobility oder Nachhaltigkeit und Umweltschutz. „Alle Jugendlichen zwischen 13 und 21 Jahren waren eingeladen, am Jugendforum teilzunehmen. Dafür bekamen sie den Tag sogar schulfrei“, erklärte Stadtjugendreferent Werner Zereg.

 

Ziele auf der Galerie

Dass die jungen Menschen beim Jugendforum alljährlich eine Plattform zum Austausch bekämen, sei sehr wichtig, findet Oberbürgermeister Martin Georg Cohn (SPD), aber: „Noch wichtiger ist es, dass wir, die Verwaltung, der Gemeinderat und die Jugendlichen nicht getrennt voneinander diskutieren, sondern miteinander. Auch das findet beim Jugendforum statt.“ Gleichwohl wären wohl einige Stadträte mehr gekommen, hätte das Forum nicht an einem normalen Werktag stattgefunden.

Bei einem sogenannten „Gallery Walk“, also einem Rundgang durch die Stadthalle, stellten alle Gruppenmitglieder an Pinnwänden ihre Ziele den Stadträten sowie OB Cohn, der Ersten Bürgermeisterin, Josefa Schmid, Stadtjugendreferent Werner Zereg, und weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung vor. Der Gallery Walk war allerdings kein einseitiger Vortrag. Vielmehr kamen die Beteiligten direkt vor Ort ins Gespräch und vertieften die Themen.

Veganes Angebot in der Mensa

Eine für die Jugendlichen relevante Angelegenheit ist beispielsweise der Kleider- und Büchertausch. Ihr Ziel: Die Literatur und Kleidung nachhaltiger machen, allen zur Verfügung stellen und dabei einen Treffpunkt für Gleichgesinnte schaffen. Der Ort sollte möglichst zentral sein,

Die Bücher werden in verschiedene Kategorien sortiert, wie etwa Romane, Kinderbücher oder Schullektüre. So verschaffen sich alle Interessierten schnell einen Überblick. Die nächsten Schritte für die Büchertausch-Gruppe: Regale kaufen oder bauen, eine ungenutzte Telefonzelle finden, danach die Genehmigung einholen und Bücher für den Start beschaffen.

Bei der Projektgruppe Schulen ging es um „die Verbesserung des schulischen Wohlbefindens“, wie die Jugendlichen auf ihrem Plakat festhielten. Neben einer bunteren und gemütlicheren Gestaltung in den Schulen, etwa durch mehr Sitzgelegenheiten und einer größeren Vielfalt bei Pausenaktivitäten, soll das beispielsweise auch durch die vegane Erweiterung des Essenangebots in der Schulmensa möglich werden.

Im Ausschuss geht’s weiter

Auch das Thema Digitalisierung stand in der Schulgruppe hoch im Kurs. Die Jugendlichen wünschen sich noch besseres WLAN und weitere digitale Ausrüstung für den Unterricht, etwa durch Whiteboards, Apple Pens und neue Computer.

Nach dem Jugendforum geht die Arbeit im Jugendausschuss weiter, der 2018 ins Leben gerufen wurde, um erste Pakete zu schnüren, wie die Projekte in die Tat umgesetzt werden könnten.