Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Clubs 2017 endete mit 20 verletzten Polizisten und teils schockierten Fans. Diesmal soll alles anders werden, wenn der Karlsruher SC beim VfB Stuttgart zu Gast ist.

Stuttgart - Keine Schwenkfahnen, keine Pyrotechnik, keine Vermummung, nur Bauchtaschen sind erlaubt im Stadion – so lauten die Vorgaben, die der VfB Stuttgart mit der Stadt, den Fanprojektbetreuern beider Vereine, Feuerwehr und Polizei und den ÖPNV-Unternehmen beschlossen hat. Seit August bereiten sich die Zuständigen in mehreren Abstimmungsrunden auf das Derby gegen den Karlsruher SC (24. November) vor, denn der Spieltag soll anders laufen als im April 2017, als die Polizei danach 20 verletzte Beamte zählte.

 

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Das Besondere: Obwohl die Partie als Hochrisikospiel eingestuft wurde, werden mehrere hundert Polizisten weniger (400 bis 600) im Einsatz sein, als vor zwei Jahren (1000). Die Reduzierung begründet Thomas Berger, stellvertretender Leiter des Polizeipräsidiums Stuttgart, damit, dass „viel nicht unbedingt viel hilft“. Der Weg zu mehr Sicherheit bei Fußballspielen sei gute Kommunikation, das hätten die Stadionallianzen bewiesen. Dennoch stehen für den Ernstfall zwei Wasserwerfer sowie die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit bereit, falls es zu Sachbeschädigungen oder Gewaltausbrüchen kommen sollte.

Störern droht Spielausschluss

Wer gegen die Vorgaben verstößt und an den Kontrollstellen auffällt, der muss mit Platzverweisen rechnen und versäumt damit, das Derby im Stadion zu erleben. Das Pyro-Problem aus 2017 will man durch Vermummungs- und Fahnenverbote in den Griff bekommen, da die Verursacher sich dahinter nicht mehr verstecken können. „Pyrotechnik lässt sich in allen Körperbereichen verstecken und dadurch in jedes Stadion schmuggeln“, sagt VfB-Finanzvorstand Stefan Heim.

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Ziel sei es, Fußballfans und Öffentlichkeit möglichst umfassend und frühzeitig über die Vorkehrungen am Heimspieltag zu informieren. Dazu gehören auch Verkehrseinschränkungen. Die Benzstraße wird nur aus Richtung Untertürkheim befahrbar sein und zeitweise komplett gesperrt; im Martin-Schrenk-Weg kommen Autofahrer und Busse nur bis zu den ausgeschilderten Parkplätzen. Für Gästefans fahren Sonderzüge, die in Untertürkheim halten. Anreisende mit dem Auto werden gezielt in die Nähe des Gästeparkhauses geleitet. Die Kapazität im Stadion wurde reduziert, um Pufferzonen zwischen den Fans zu schaffen. Polizeivize Berger betont aber auch: „Der normale Fußballfan ist kein Störer“ – und hofft auf einen friedlichen Tag.