Die Verantwortlichen im Klinikum Stuttgart sollen über den Vertrag mit dem Al-Razi-Hospital und die hohen Provisionen informiert gewesen sein. Das Landgericht klärt, wer die Verantwortung übernehmen muss.

Die 20. Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Stuttgart hat sich bisher an 54 Verhandlungstagen im Zusammenhang mit dem Klinikumsskandal und Anklagen, erst gegen drei Patientenbetreuer und nun gegen fünf ehemalige und aktuelle Mitarbeiter des städtischen Krankenhauses, wegen Betrugs, Untreue, Bestechung ausländischer Amtsträger und Bestechlichkeit mit der Behandlung und Betreuung von 370 libyschen Kriegsversehrten beschäftigt. Am 55. Verhandlungstag, dem fünften gegen den ehemaligen Abteilungsleiter der zwischen 2008 und 2016 für ausländische Patienten zuständigen International Unit (IU), Andreas Braun, und vier Ex-Kolleginnen, wurde erstmals das zweite Kapitel des Skandals thematisiert, in dem es vor allem um die von der Staatsanwaltschaft vermuteten Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe geht: das Kuwait-Projekt.