Aufgelesen im Kreis: Süßes und Saures. Diese Woche könnten sich zwei Probleme auf einen Schlag lösen – wenn endlich ein schwäbisches Grundübel abgeschafft wird.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Sindelfingen - Die Sindelfinger Grünen haben die Feinstaubproblematik im Alleingang gelöst. Was Mooswände nicht vermochten, hat der Stadtrat Helmut Hofmann mit Passivsammlern erkundet: Die Kehrwoche macht den größten Dreck. Kein Wunder, dass die Grenzwerte für Feinstaub vor allem im Schwabenland heftig überzogen werden. Ein Gerät lieferte den entscheidenden Hinweis: Immer samstags schlug es aus, obwohl an dem Tag keine Pendler die Stadt verstopfen. Aber immer an dem Tag hat ein Nachbar kräftig mit dem Besen jede Menge Staub aufgewirbelt. Den Sindelfinger Grünen sei Dank, ist damit klar, dass nicht das Fahren, sondern etwas ganz anderes verboten gehört. Denn Kehren ist im Prinzip lebensgefährlich.

 

Mal wieder dicke Luft zwischen Sindelfingen und Böblingen

Dass die Luft zwischen Sindelfingen und Böblingen dick war, ließ sich in der vergangenen Woche auch mit einem anderen Verfahren nachweisen – dem zur Erweiterung des Breuningerlandes. Dass die Stadt Böblingen gegen das Urteil Beschwerde einlegte, stinkt Bernd Vöhringer so gewaltig, wie es nach Ansicht des Bundesverwaltungsgerichts auch alte Diesel tun. „Wenn versucht wird, unterschiedliche Auffassungen im Rechtsstreit bis zur letzten Ebene zu treiben“, werde die Zusammenarbeit in der kommunalen Familie bedroht, schimpfte Sindelfingens Rathauschef über den Nachbarn. Allerdings wollte er das gute Klima zwischen ihm und seinem neuen Kollegen Stefan Belz damit nicht ins Negative wandeln. „Durch ihre noch unter Führung des ehemaligen OBs Lützner getroffene Entscheidung“ ziehe Böblingen das Verfahren erneut in die Länge, schob er die Schuld vielmehr auf den Vorgänger. Ins Ohr von dessen Nachfolger säuselt er die Hoffnung, „dass wir zukünftig wieder zur normalen Zusammenarbeit zurückfinden“.

Während Bernd Vöhringer sein Mütchen unwidersprochen kühlen konnte, ist Ingolf Welte schon wieder kräftig ins Schwitzen gekommen. Nufringens neuer Bürgermeister musste nach der trüben Stimmungen wegen der Budgetkürzung durch den Gemeinderat auch noch im Trüben fischen. Weil es dem Leitungswasser in vier Haushalten an Klarheit mangelte, waren Feuerwehr und Polizei im Einsatz, zahlreiche Messungen wurden vorgenommen. Am Ende gab es von den Sachverständigen eine laue Erklärung: Die ersten warmen Tage und der deshalb höhere Verbrauch hätten vermutlich zur Loslösung von Partikeln im Leitungsnetz geführt. Was sie nicht bedacht haben: Das Wasser hatte sich an einem Kehrwochen-Samstag verfärbt.

Ein Buchstabendrehe: Geil im Schönbuch

Am heißesten geht es allerdings in Weil im Schönbuch her. Der Zustand der Bevölkerung wurde mit einem Buchstabentausch an die Öffentlichkeit gebracht: „Geil im Schönbuch“ stand zum 1. Mai auf einem Ortsschild. Natürlich wird jeder Weiler behaupten, es habe sich nur um einen Schildbürgerstreich gehandelt. Dass in Witzen viel Wahres steckt, lässt sich aber locker in Aidlingen erkennen, wo die kommunale Familie ganz ohne Zutun von Böblingens ehemaligem OB zerrüttet ist. Zum 1. Mai bekamen die Deufringer eine überdimensionierte Kiste Schneckenkorn in den Vorgarten gestellt. Während das Gift auf ihr Symboltier tödlich wirkt, schont es die anderen Aidlinger Gesellen, die sich Bachscheißer, Füchse und Katzen nennen.