In Sindelfingen ist Multikulti kein Kampfbegriff, sondern gern gelebter Alltag.

Vor gut einer Woche feierten 85 000 Menschen gemeinsam beim Internationalen Straßenfest Sindelfingen. Jetzt ist mit der Biennale ein Festival gestartet, das sich mit dem neuen Stück des Teatro Cosmokult, mit interreligiösen Konzerten und anderen Völker verbindenden Beiträgen ebenso das Thema Vielfalt auf die Fahnen geschrieben hat.

 

„Multikulti“ nennt sich das wohl, wenn sich in einer Stadt rund 120 verschiedene Nationen und unterschiedlichste Weltanschauungen tummeln. In rechten Kreisen ist das Wort längst zum Kampfbegriff geworden. Die AfD vereint damit scheinbar immer mehr Anhänger unter einem Banner, das für das genau Gegenteil von Vielfalt steht.

Besonders gut gedeiht diese Haltung dort, wo das Fremde dauerhaft fremd bleibt, weil es an Begegnung und Austausch fehlt. Sicher spielen auch zugkräftige Arbeitgeber eine entscheidende Rolle, die hier in Sindelfingen und im ganzen Kreis Böblingen seit Generationen als integrative Kraft wirken.

Dennoch ist das harmonische Miteinander der Kulturen kein Selbstläufer. Es braucht den Willen und die Bereitschaft von allen Seiten, um allen Zweiflern zu zeigen, welche große Kraft in der Vielfalt liegt.