Das sind keine Horrorgeschichten, sondern Ableitungen der demografischen Entwicklung weltweit, wonach erstens der Anteil der Älteren wegen der in Industrieländern geringen Geburtenrate wächst und zweitens die Lebenserwartung kontinuierlich steigt. Je älter aber die Menschen werden, umso größer ist ihr Risiko, dement zu werden.

 

Hinzu kommt: gegen Demenz gibt es bislang keine medikamentöse Therapie. An vielem wurde zwar geforscht – die Resultate sind aber ernüchternd. Auch dass britische Forscher nun an Mäusen erfolgreich ein Mittel getestet haben, das die Produktion von Proteinen im Gehirn trotz bestimmter neuronaler Erkrankungen fortsetzt, ist bestenfalls ein Hoffnungsschimmer, aber keine Garantie, das Problem bald gelöst zu haben. Es wird uns also nichts anderes übrig bleiben: wir müssen Altersdemenz als eine große gesellschaftliche Herausforderung annehmen, für die es eines Masterplans bedarf, der die internationalen Erkenntnisse nutzt und bündelt.

Höchste Zeit für eine gesellschaftliche Debatte

Da wäre zunächst die Prävention: So simpel es klingt, aber nichts beugt der Erkrankung so gut vor und zögert sie hinaus wie geistige und körperliche Bewegung. Als Nächstes geht es darum, rechtliche Bedingungen zu schaffen, damit verwirrte Menschen gut versorgt werden können. Bislang versagt hier die Pflegeversicherung, weil sie auf den körperlichen, aber zu wenig auf den geistigen Abbau eines Menschen zugeschnitten ist.

Darüber hinaus ist es höchste Zeit für eine gesellschaftliche Debatte darüber, was geschehen muss, damit Menschen mit Demenz angstfrei und menschenwürdig ihren Lebensabend verbringen können. Die Arbeits- und Lebenssituation in hochindustrialisierten Ländern ist nicht demenzfreundlich. Großfamilien, die ein schützendes Umfeld bieten könnten, gibt es kaum noch; Kleinfamilien sind schnell mit der Aufgabe überfordert. Es wird also mehr Einrichtungen geben müssen, die nicht nur architektonisch, sondern durch ihr ganzes Umfeld auf die Verwirrten abgestellt sind. Sie müssen kleiner sein als die bisherigen Heime und in Kleingruppen Geborgenheit bieten, adäquate Beschäftigungsmöglichkeiten und einen stressfreien Alltag. Dazu bedarf es mehr Personals. All das kostet viel Geld – und das reicht noch nicht einmal. Nötig sind Leute, die Demenz auch öffentlich zu ihrem Anliegen machen – Politiker, Profis, vor allem aber: Menschenfreunde.

Hinzu kommt: gegen Demenz gibt es bislang keine medikamentöse Therapie. An vielem wurde zwar geforscht – die Resultate sind aber ernüchternd. Auch dass britische Forscher nun an Mäusen erfolgreich ein Mittel getestet haben, das die Produktion von Proteinen im Gehirn trotz bestimmter neuronaler Erkrankungen fortsetzt, ist bestenfalls ein Hoffnungsschimmer, aber keine Garantie, das Problem bald gelöst zu haben. Es wird uns also nichts anderes übrig bleiben: wir müssen Altersdemenz als eine große gesellschaftliche Herausforderung annehmen, für die es eines Masterplans bedarf, der die internationalen Erkenntnisse nutzt und bündelt.

Höchste Zeit für eine gesellschaftliche Debatte

Da wäre zunächst die Prävention: So simpel es klingt, aber nichts beugt der Erkrankung so gut vor und zögert sie hinaus wie geistige und körperliche Bewegung. Als Nächstes geht es darum, rechtliche Bedingungen zu schaffen, damit verwirrte Menschen gut versorgt werden können. Bislang versagt hier die Pflegeversicherung, weil sie auf den körperlichen, aber zu wenig auf den geistigen Abbau eines Menschen zugeschnitten ist.

Darüber hinaus ist es höchste Zeit für eine gesellschaftliche Debatte darüber, was geschehen muss, damit Menschen mit Demenz angstfrei und menschenwürdig ihren Lebensabend verbringen können. Die Arbeits- und Lebenssituation in hochindustrialisierten Ländern ist nicht demenzfreundlich. Großfamilien, die ein schützendes Umfeld bieten könnten, gibt es kaum noch; Kleinfamilien sind schnell mit der Aufgabe überfordert. Es wird also mehr Einrichtungen geben müssen, die nicht nur architektonisch, sondern durch ihr ganzes Umfeld auf die Verwirrten abgestellt sind. Sie müssen kleiner sein als die bisherigen Heime und in Kleingruppen Geborgenheit bieten, adäquate Beschäftigungsmöglichkeiten und einen stressfreien Alltag. Dazu bedarf es mehr Personals. All das kostet viel Geld – und das reicht noch nicht einmal. Nötig sind Leute, die Demenz auch öffentlich zu ihrem Anliegen machen – Politiker, Profis, vor allem aber: Menschenfreunde.