Viel Arbeit dürfte auf die Deeskalationsexperten der Polizei spätestens dann zukommen, wenn das Zeltdorf im Schlossgarten geräumt wird. Die "Parkschützer" rechnen damit, dass dies bereits in den nächsten Tagen der Fall sein wird. Sie vermelden auf ihrer Homepage, dass mehrere Tausend Polizisten zum Teil schon einsatzbereit seien.

 

Dagegen spricht allerdings die Ankündigung des Stuttgarter Polizeipräsidenten Thomas Züfle, die Zeltstadt erst dann zu räumen, wenn auf dem Areal mit der Verlegung der Rohrleitungen für das Grundwassermanagement begonnen wird. Und das wird laut dem Sprecher des Kommunikationsbüros in dieser Woche "definitiv nicht der Fall sein". Aktuell werde lediglich am Gleisvorfeld und an der Brücke am Aichelberg gearbeitet, ansonsten stünden keine weiteren Maßnahmen an. Im Übrigen informiere man die Öffentlichkeit rechtzeitig über die Arbeiten im Schlossgarten.

"Keine Geheimaktionen mehr"

Zudem hat auch Polizeipräsident Züfle bei seiner Vorstellung im Stuttgarter Gemeinderat angekündigt, Einsätze dieser Art künftig vorher anzukündigen und keine "Geheimaktionen" mehr durchzuführen. Dies sei Teil einer neuen Strategie, die neben einer vertieften Aufklärung auch auf mehr Transparenz setze, so Züfle. Als weitere Lehre aus dem missratenen Einsatz am 30.September 2010 hat die Polizei einen eigenen Führungsstab für künftige Stuttgart-21-Einsätze aufgebaut, der momentan mit der Bahn an einem Sicherheitskonzept arbeitet. Unter anderem soll darin ein ganzes Bündel an Maßnahmen festgeschrieben werden, um etwa im Falle weiterer Baumfällarbeiten und beim Abriss des Südflügels erneute Eskalationen zu verhindern.