Bei einem Überfall in Kornwestheim gibt eine 62-Jährige schließlich die Geheimzahl des Safes preis. Die drei Männer konnten entkommen.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Kornwestheim - Der Suchflug des Polizeihubschraubers, der in der Dienstagnacht rund eine halbe Stunde lang über Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg) gekreist ist und manchen aus dem Schlaf gerissen hat, ist ohne Erfolg geblieben: Das brutale Einbrechertrio, das die Polizisten hatten aufspüren wollen, war wie vom Erdboden verschluckt. Weder aus der Luft noch von den Kollegen in den Streifenwagen konnte eine Spur von ihnen gefunden werden.

 

Die drei unbekannten Männer hatten am späten Dienstagabend im nordwestlichen Stadtgebiet eine 62 Jahre alte Frau überfallen. Sie hatten laut Polizei die Kellertür eines Wohnhauses in der Ulrichstraße aufgebrochen und waren in das Gebäude eingedrungen. Sie durchsuchten zunächst das Haus und warteten auf die Rückkehr der 62-jährigen Hausbesitzerin. Als die Frau eintraf, wurde sie von den maskierten Männern überwältigt.

Dabei gingen die Täter äußerst brutal vor: Sie stießen ihr Opfer die Kellertreppe hinunter und fesselten sie auf einem Stuhl. Mit Schlägen zwangen sie die Frau, die Geheimzahl für einen Safe im Nachbargebäude, dem Hotel Hasen, herauszugeben. Die 62-Jährige teilte ihnen schließlich die geforderte Zahl mit. Offenbar handelt es sich bei dem Opfer um die Besitzerin des Gasthofs. Die Polizei wollte dies gestern aber nicht bestätigen.

Großfahndung blieb bisher erfolglos

Als die Männer dann um das benachbarte Gebäude liefen und es aufzubrechen versuchten, wurden sie von einem Angehörigen der Frau überrascht - wie, das will die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht preisgeben. Die Männer jedenfalls brachen die Aktion ab und flüchteten die Christofstraße entlang in nördlicher Richtung, parallel zu den Bahngleisen - vermutlich gemeinsam.

Die Polizei leitete sofort eine Großfahndung ein, die erfolglos blieb. Die gepeinigte Frau wurde kurz darauf gefesselt im Keller gefunden. Sie musste mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden, wo sie zur stationären Behandlung blieb. Die schockierten Angehörigen wollten gestern zu dem Überfall gegenüber unserer Zeitung keine Stellung nehmen.

Die flüchtigen Männer, die alle drei schwarz gekleidet waren, hatten Skimasken übergezogen und waren jeweils etwa 1,80 Meter groß und schlank. Sie trugen kleine Rucksäcke und sprachen laut der Polizei "deutsch ohne erkennbaren Dialekt". Eventuelle Zeugen können sich bei der Kripo Ludwigsburg unter der Telefonnummer 07141/189 melden. Gleich gestern Morgen richtete die Ludwigsburger Polizei eine zehnköpfige Ermittlungsgruppe unter dem Namen "Tresor" ein.