Drei mutmaßlich palästinensische Angreifer haben am Donnerstag nach Polizeiangaben an einer israelischen Militärsperre südlich von Jerusalem das Feuer eröffnet. Vier Menschen wurden verletzt, einer davon lebensgefährlich. Die drei Angreifer wurden getötet.

Bei einem bewaffneten Angriff auf einen Kontrollposten nahe Jerusalem sind am Donnerstag israelischen Angaben zufolge sechs Sicherheitskräfte verletzt worden. Laut Polizei attackierten drei Männer den Kontrollpunkt zwischen Jerusalem und dem von Israel besetzten Westjordanland. Polizeichef Kobi Schabtai zufolge hatten die Angreifer Pistolen, Äxte und Munition für „einen größeren Angriff oder ein Massaker in Israel“ bei sich.

 

„Die drei Angreifer von heute Früh sind tot“, sagte ein Polizeisprecher. Zunächst hieß es, die Angreifer seien „neutralisiert“ worden.

Dem israelischen Rettungsdienst Magen David Adom zufolge erlitten vier Sicherheitskräfte Schussverletzungen, einer von ihnen schwebe in Lebensgefahr. Zwei weitere Sicherheitskräfte wurden demnach leicht verletzt.

Die israelische Polizei erklärte, „drei mit dem Auto aus dem Westjordanland kommende Terroristen“ hätten auf die Sicherheitskräfte geschossen. „Angesichts der im Auto gefundenen Menge an Munition, Pistolen und Äxten sieht es so aus, als ob die Angreifer einen größeren Angriff oder ein Massaker in Israel“ geplant hätten, sagte Polizeichef Schabtai. Von dem Kontrollposten werden Straßentunnel überwacht, die das Westjordanland und Jerusalem verbinden.

Der Angriff erfolgte am 41. Tag des Krieges zwischen Israel und der Hamas

Der Angriff erfolgte am 41. Tag des Krieges zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas. Am 7. Oktober waren hunderte Hamas-Kämpfer nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1200 Menschen in Israel getötet und rund 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Daraufhin begann Israel, Ziele im Gazastreifen massiv anzugreifen, und startete eine Bodenoffensive. Am Mittwoch begann ein israelischer Militäreinsatz im größten Krankenhaus des Palästinensergebiets. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seit Kriegsbeginn rund 11.500 Menschen im Gazastreifen getötet.

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas wurden im Westjordanland nach palästinensischen Angaben mehr als 190 Palästinenser durch die israelische Armee oder radikale israelische Siedler getötet. Die Armee begründet ihre vermehrten Einsätze und Razzien im Westjordanland mit einem „deutlichen Anstieg terroristischer Angriffe“. Demnach gab es seit Beginn des Krieges im Gazastreifen im Westjordanland „mehr als 550 Anschlagsversuche“.