Die Antifa Frankfurt hat vor der Landtagswahl in Hessen die Privatadressen der AfD-Kandidaten im Netz veröffentlicht. Das Bundesinnenministerium verurteilt die Tat.

Das Bundesinnenministerium hat die Veröffentlichung der Privatadressen von AfD-Politikern aus Hessen im Internet verurteilt. Gewalt und Drohungen könnten niemals ein akzeptables Mittel der politischen Auseinandersetzung sein, antwortete der Sprecher des Ministeriums, Maximilian Kall, am Mittwoch in Berlin, auf eine Nachfrage zu dem Vorfall. Es sei nun Aufgabe der Polizei und der Strafverfolgungsbehörden in Hessen das aufzuklären.

 

Die Antifa Frankfurt hatte diese Woche im Internet die Privatadressen von hessischen AfD-Kandidaten für die Landtagswahl in dem Bundesland am 8. Oktober veröffentlicht. „Es ist längst überfällig, die Partei und ihre handelnden Individuen entschlossen zu bekämpfen. Wir wollen ihnen gemeinsam mit euch die Räume streitig machen, in denen sie sich wie selbstverständlich bewegen, unbehelligt fühlen und in Sicherheit wähnen“, hieß es in einem entsprechenden Aufruf der linken Gruppierung.

Der hessische AfD-Landeschef Andreas Lichert hatte dazu am Dienstag gesagt: „Was die Antifa Frankfurt hier macht, ist nichts anderes als ein verklausulierter Aufruf zur Einschüchterung und zu Gewalt gegen AfD-Politiker.“ Solche Aktionen seien im wörtlichen Sinne brandgefährlich. „Wer Familie hat und in der AfD aktiv ist, macht sich große Sorgen, wenn eine solche interaktive Karte zusammen mit einem Aufruf zur Bekämpfung veröffentlicht wird“, sagte Lichert. Das fühle sich an, als würde man „für vogelfrei“ erklärt werden.