Sie hatte einen Plan, sie legte sich die Taktik zurecht – und am Ende war der Jubel: Kira Weis vom Runningteam der KSG Gerlingen holte sich bei der U-20-EM die Silbermedaille.
Der Traum von Kira Weis auf eine Medaille hat sich erfüllt: Die 19-Jährige erkämpfte sich Silber über 5000 Meter, lediglich die hoch favorisierte Lettin Agate Caune war in 15:03,85 Minuten schneller als die Gerlingerin, die in 15:50,36 Minuten eine neue persönliche Bestzeit aufstellte – sie unterbot ihre bisherige Marke (16:17,09) um grandiose 27 Sekunden. Damit zog Kira Weis zum Ende des Rennens noch an der Dänin Sofia Thogersen (15:53,08) vorbei. „Es war total motivierend, sie vor mir zu sehen und einsammeln zu können“, freute sich die zehnmalige deutsche Nachwuchsmeisterin, , „ich hatte Sorge, dass ich zu früh an ihr vorbeigezogen bin. Ich dachte auch bis zum Schluss, sie kommt noch mal.“ Aber die Dänin fand keine Körner mehr, um der Deutschen die Silbermedaille noch abzunehmen. Bronze war immerhin ein ordentlicher Trost.
Die Taktik geht voll und ganz auf
Kira Weis jubelte und feierte, schließlich war in Plan aufgegangen. Klar war ihr, dass sie das Rennen von der Spitze her laufen musste. Klar war ihr ebenfalls, dass nur eine neue persönliche Bestzeit zu einer Medaille führen würde. Mit Agate Caune und Sofia Thogersen setzte sie sich früh ab, schließlich zog die Lettin auf und davon – doch die Gerlingerin ließ sich nicht beirren. Sie hatte sich das Rennen perfekt eingeteilt und kämpfte schließlich die Dänin nieder. „Ich habe es fast für unmöglich gehalten, aber wollte auf jeden Fall versuchen, alles zu geben“, freute sich Kira Weis, die von ihrem Trainer Ralph Sagasser sowie ihren Eltern nach Israel begleitet worden war. Nachdem sie den größten Erfolg ihrer noch jungen Karriere realisiert hatte, war sie ziemlich baff über ihre neue Bestzeit. „Ich war im Ziel und dachte mir: Wie kann das sein, dass ich auf der Zielgeraden schneller bin als Sofia Thogersen?“, erzählte die Vize-Europameisterin später. An diesem Abend hat eben alles gepasst und Kira Weis hat sich selbst und der gesamten Mannschaft um sich eine unendlich große Freude bereitet.