Reportage: Frank Buchmeier (buc)

Werdegang: Hans Luz war drei, als sein Vater an Magenkrebs starb. Vor dem Krieg wollte der feinsinnige Gärtnersohn die Kunstgewerbeschule besuchen; er hatte in Sport auf dem Dillmanngymnasium eine Vier, in Zeichnen eine Eins. Sein älterer Bruder Karl sollte den Betrieb in der Lerchenstraße übernehmen. Karl war groß, stark, Jungvolkführer. Er fiel in Russland. Hans hatte sich bei der Wehrmacht hingegen, so gut es ging, geduckt und seine Tabakrationen gehamstert. Damit finanzierte er nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft den Wiederaufbau des zerbombten Elternhauses. Bei den Gartenarchitekten Adolf Haag und Otto Valentien lernte er Landschaftsgärtner.

 

Lebenswerk: Der freie Landschaftsarchitekt Hans Luz hat Stuttgarts Stadtbild geprägt. Die Bundesgartenschau 1977 und die Internationale Gartenbauausstellung Iga 1993 in Stuttgart trugen seine Handschrift. Mit dem Grünen U erfüllte er einen Traum seines Vaters: Durch die Einbeziehung des Leibfried’schen Gartens und des Wartbergs schuf Hans Luz einen durchgängigen Grüngürtel vom Schlossplatz über den Rosensteinpark bis zum Killesberg und weiter bis zum Bärenschlössle. Die Anlagen um die Landesbibliothek und um Schloss Hohenheim entstanden ebenfalls in seiner Ideenwerkstatt wie auch die Gärten des Max-Planck-Instituts in Büsnau, des Diakonischen Werkes und des Hauses Birkach sowie zahlreicher Privathäuser. Den Titel des Honorarprofessors nahm er dankend von der Universität Stuttgart an: „Seither werde ich beim Zahnarzt besser behandelt.“

Nachwuchs: Seit seine Frau Gretel vor acht Jahren gestorben ist, lebt Hans Luz alleine in der Wohnung im Asemwald. Seine Söhne Christof, Frieder und Heiner sind allesamt Landschaftsarchitekten, Tochter Henrike eine freiberufliche Kostümbildnerin.