Weil eine Kandidatur mit dem Amt des Regionalpräsidenten nicht vereinbar wäre, hat sich Thomas Bopp entschieden, nicht für die CDU zur Wahl anzutreten. Nun muss die Partei nach einem anderen Gegner für Verkehrsminister Hermann suchen.

Stuttgart - Regionalpräsident Thomas Bopp verzichtet – wenn auch schweren Herzens – auf eine Nominierung als Landtagskandidat im Stuttgarter Filderwahlkreis. „Meine Entscheidung beruht darauf, dass die Ausübung des Landtagsmandates nach neuer Gesetzeslage nicht mehr mit dem Verbandsvorsitz beim Verband Region Stuttgart vereinbar sei. Die Landtagsverwaltung hat mir dies auf Anfrage mitgeteilt“, begründete Bopp am Montag seine Entscheidung. Bopp galt CDU-intern als Favorit für die Kandidatur. Nun muss die Partei nach einem anderen Gegner für Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) suchen, der seine Bewerbung um ein Landtagsmandat auf den Fildern angekündigt hat. Bopp, erst vor vier Monaten mit großer Mehrheit wieder an die Spitze des Regionalverbands gewählt, erklärte, nach dem großen Vertrauensbeweis aller Fraktionen der Regionalversammlung sei für ihn klar, „dass ich mich für die Region und gegen eine Kandidatur für den Landtag entscheide. Ich danke den Bürgern und Parteifreunden, die mich um eine Kandidatur gebeten hatten. Nun muss ich um Verständnis für diese Entscheidung bitten. Sie ist mir nicht leichtgefallen.“

 

Schorn, Völkel und Ripsam werden Chancen eingeräumt

Bei der Landtagswahl 2011 war Bopp als CDU-Bewerber auf den Fildern dem damaligen Fraktionschef der Grünen und heutigen Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle knapp unterlegen. Der CDU-Kreisvorsitzende Stefan Kaufmann sagte zu der Entscheidung Bopps, dieser setze sich „mit Herzblut und Engagement“ für die Interessen der Landeshauptstadt und der Region ein: „Ich freue mich auf eine weitere Zusammenarbeit mit ihm.“ Kaufmann gab der Hoffnung Ausdruck, die CDU werde den Filderwahlkreis bei der Wahl 2016 zurückgewinnen. Dafür wird nun das parteinterne Kandidatenkarussell neu gemischt: Nachdem auch CDU-Landeschef Thomas Strobl, der ebenfalls als Kandidat für den Filderwahlkreis gehandelt worden war, im parteiinternen Ausscheidungsrennen um die Spitzenkandidatur aber Guido Wolf unterlegen war, nun keinen Wahlkreis mehr braucht, werden der Ex-Stadträtin Stephanie Schorn, dem stellvertretenden Kreisvorsitzende Benjamin Völkel und der CDU-Stadträtin Iris Ripsam Chancen auf eine Bewerbung eingeräumt.