Eine Änderung nach 40 Jahren: Dominique Weig ist der neue Hauptorganisator des Krautfests in Echterdingen. Er soll mit seiner Arbeit die ehrenamtlichen Helfer entlasten. Dafür gibt es einen Grund.

Echterdingen - Der Plan auf dem Tisch ist so groß wie eine doppelseitig ausgebreitete Zeitung. Er zeigt die Gegend rund um die Bernhäuser Straße und die Hauptstraße in Echterdingen. Mehrere Dutzend Rechtecke sind darauf eingezeichnet, unterschiedlich groß und in verschiedenen Farben. Neben jedem steht eine Nummer. „Jedes Rechteck zeigt einen Stand auf dem Krautfest an“, sagt Dominique Weig. Insgesamt sind es 120 Stände.

 

Dominique Weig ist der neue Hauptorganisator des Krautfests in Echterdingen. Als Geschäftsführer der erst vor Kurzem gegründeten Unternehmergesellschaft (UG) Krautfest Echterdingen laufen bei ihm die Fäden zusammen. „Ich übernehme vor allem die organisatorischen Aufgaben“, sagt Weig, der auf 450-Euro-Basis angestellt ist. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Stände bei ihm angemeldet werden und er sie zusammen mit der Stadt genehmigen muss. Für Weig ist das eine neue Perspektive. Die vergangenen acht Jahre stand er hinterm Tresen am Stand des Albvereins Echterdingen. „Jetzt laufe ich kreuz und quer über das Fest.“ Voriges Jahr habe er das auch schon getan, denn schon damals habe es die Pläne für die UG und für seinen neuen Posten gegeben. „In den drei Tagen habe ich 60 Kilometer zurückgelegt“, sagt Weig und lacht. „Ich schätze, dieses Jahr schaffe ich das auch.“

Den Charakter des Krautfests bewahren

Das Ziel der UG soll es sein, das Krautfest in der Hand der Vereine zu halten, erklärt Weig. Mit seiner Arbeit soll er die ehrenamtlichen Helfer entlasten, die das Krautfest bisher alleine gestemmt haben. „Aber das wird immer schwieriger“, sagt Weig. Besorgt berichtet er von anderen Festen in der Region, die statt von Vereinen von der Stadt oder anderen Organisatoren ausgerichtet werden. Weil die Ehrenamtlichen die Arbeit nicht mehr stemmen können. „Das ist dann ein anderes Fest“, sagt Weig. Dem Krautfest solle das nicht passieren. Aus diesem Grund habe der Vereinsring gemeinsam mit der Stadt L.-E. und der Werbegemeinschaft Echterdinger Fachgeschäfte die UG gegründet – pünktlich zur 40. Auflage des Krautfestes.

Ein Plan auch für Leinfelden?

Ändern will Weig dennoch etwas, zum Beispiel die Anmeldung. „Die wird digitalisiert“, sagt er. „Ab nächstem Jahr funktioniert das nur noch über das MyLE-Portal.“ Die Daten hat er alle in diesem Jahr selbst eingetragen. Bei 120 Ständen war das eine ganze Menge. „Vor 40 Jahren wäre das einfacher gewesen“, sagt Weig und lacht. „Da bestand das Krautfest aus drei oder vier Scheunen.“ Heute gäbe es Arbeit genug für einen Vollzeitjob. „Ich habe schon Ärger bekommen, weil ich mehr fürs Krautfest tue, als ich zu Hause bin“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Ob die UG ihren Zweck erfüllt, wird sich dieses Jahr zeigen. Bisher laufe es ganz gut, sagt Weig. Der Gemeinderat und das Stadtmarketing würden sich ihm zufolge wünschen, dass die UG auch für Leinfelden und das Krautfest dort zuständig wäre. „Unser Fokus liegt jetzt erst einmal auf Echterdingen“, sagt er.

Von Freitag, 19 Uhr, an bis Sonntagabend dreht sich in Leinfelden-Echterdingen alles ums Filderkraut. Das Programm und Infos gibt es im Netz unter www.myle.de/infomaterialien-filderkrautfest.