Der Stadt Leinfelden-Echterdingen wurde eine neue Stelle für den Klimaschutz bewilligt. Eigentlich wollte sie mehr, doch der Gemeinderat will zunächst abwarten.

Leinfelden-Echterdingen - Die Stadt L.-E. bietet Ihnen mit sowohl hoch technisierten als auch kleinstädtisch geprägten Räumen ein vielfältiges und anspruchsvolles Aufgabenfeld.“ Das soll schon bald in der neuen Stellenanzeige des Rathauses von Leinfelden-Echterdingen stehen und den Bewerbern den Mund wässrig machen.

 

Kürzlich empfahl der Technische Ausschuss dem Gemeinderat mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung mehrheitlich, dass eine neue Stelle im Rathaus unbefristet mit einem „Klimaschutzmanager (m/w/d)“ besetzt werden soll. Aufgrund des umfangreichen Aufgabenfeldes wollte die Verwaltung dem neuen Kollegen gleich noch eine halbe Assistenzstelle zuordnen. Damit waren die Stadträte aber mit großer Mehrheit nicht einverstanden.

Liste der Aufgaben ist lang

„Wir glauben, dass die 1,5 Stellen gut ausgelastet wären“, erklärte die Bürgermeisterin Eva Noller vor dem Beschluss. Tatsächlich ist die Liste der künftigen Aufgaben lang. So soll der Klimaschutzmanager beispielsweise das bestehende Klimaschutzkonzept der Stadt weiterentwickeln, Daten erheben oder Maßnahmen dokumentieren und evaluieren.

Darüber hinaus, und das dürfte für viele Kommunen ein wichtiger Punkt bei der Einstellung eines Klimaschutzmanagers sein, soll der neue Rathausmitarbeiter Fördermittelakquise betreiben. Bewerber sollten zur Bewältigung des Aufgabenkatalogs ein Hochschulstudium mitbringen, etwa im Bereich Umwelt- oder Klimaschutz, Versorgungs- oder Energietechnik, Stadt- und Raumplanung wären laut Stellenausschreibung auch in Ordnung. Dass der umfangreiche Aufgabenkatalog kaum allein zu bewältigen ist, davon ist die Stadtverwaltung überzeugt.

Die Skepsis ist gesunken

Der Ausschreibung der Stelle des Klimaschutzmanagers, die grundsätzlich bereits am 30. Juni vom Gemeinderat beschlossen worden war, verweigerten schließlich nur zwei Stadträte die Zustimmung. Damit ist die anfängliche Skepsis, die noch vor wenigen Monaten insbesondere bei der Fraktion der Freien Wähler/FDP beim Thema Klimaschutzmanager zu vernehmen war, deutlich gesunken. Dass in einem zweiten Satz des Beschlussvorschlags allerdings gleich noch eine halbe Stelle als Assistenz für den Klimaschutzmanager beschlossen werden sollte, wunderte gleich mehrere Stadträte unterschiedlicher Fraktionen. „Man braucht eine Art Geschäftsstelle“, begründete die Bürgermeisterin Noller den Zusatz, der für die Stadträte offenbar vollkommen überraschend in die Sitzungsvorlage aufgenommen worden war.

Die große Mehrheit des Technischen Ausschusses verweigerte dem Zusatz die Zustimmung. Besser sei es, zunächst einen Klimaschutzmanager einzustellen und diesem, falls notwendig, zu einem späteren Zeitpunkt noch eine Assistenzstelle zuzuschreiben, lautete der Tenor verschiedener Wortmeldungen im Gremium.

Diese Vorgehensweise hätte gleich zwei Vorteile. Einerseits würde die Assistenzstelle nur dann ausgeschrieben, wenn der Klimaschutzmanager seine Aufgaben tatsächlich nicht allein bewältigen könnte. Und zweitens könnte der Klimaschutzmanager bei der Besetzung der Stelle gleich ein Wörtchen mitreden. Es wurde schließlich getrennt über die Stelle des Klimamanagers und der strittigen Assistenzstelle abgestimmt, mit dem oben beschriebenen Ergebnis.