Der 24. Höfinger Kunstmarkt lockt viele Besucher an. Am Montag steht noch das Sommerfest des OGV Höfingen auf dem Rathausplatz auf dem Programm.

Dongggg! 23 Jahre lang hat Walter Hörnstein zur Eröffnung des von ihm ins Leben gerufenen Höfinger Kunstmarktes den metallenen Gong geschlagen, immer einen Schlag für jedes Jahr, auch wenn er 2018 bereits die Organisation an den Höfinger Heimat- und Kulturverein abgegeben hat. In diesem Jahr hat Walter Hörnstein zum ersten Mal auch die klingende Eröffnung in andere Hände übergeben, wenn auch an keinen Fremden, sondern an seinen Enkel Aaron Hörnstein.

 

Wie der Opa, so der Enkel

Der steht seinem Opa in nichts nach, stellt selbst in Hörnsteins Garage aus und meistert gelungen seine Premiere. Für ihn ist der Kunstmarkt eine gute Gelegenheit, „sich zu treffen, Inspiration und Austausch zu finden zu den eigenen Arbeiten. Es ist ein Tag der Bereicherung, an dem die Besucher die schönen Dinge genießen können und die Aussteller Wertschätzung finden.“ Aaron Hörnstein betont die Vielfältigkeit des Kunstmarktes, „ein breit gefächerter künstlerischer Geist ist hier vertreten“. Er selbst ist Zimmermann-Azubi im dritten Lehrjahr in einem Höfinger Betrieb und stellt eigene Holzschnitte aus. Die ersten sind aus einem Schulprojekt entstanden, als gefordert wurde, Werke eines bekannten Künstlers zu kopieren. Es war naheliegend, dass er den Großvater zum Vorbild nahm. Aber einen Walter Hörnstein zu kopieren, schien ihm nicht ganz angemessen. „Ich habe mich zwar an meinem Großvater orientiert, habe dann aber doch ein eigenes Motiv entworfen.“ Es zeigt Wikinger, die über die stürmische See fahren. Auch mit Graffiti hat er bereits experimentiert und er bemalt alte Skateboardbretter.

An der frisch geschnittenen Hecke rund um Hörnsteins Garten, in dem Walter Hörnsteins bunte Holzreliefs ausgestellt sind, hängen in diesem Jahr die Bilder von Aurélie Cholley aus Belfort, die die weiteste Anreise hat. Sie experimentiert aktuell mit der Fusion von Malerei und Näharbeiten, die tierische Collagen wie den Froschkönig entstehen lässt.

Gartenstecker in Form von Ginkgoblättern

Es ist diese Vielseitigkeit des Höfinger Kunstmarktes mit den diesmal 57 Ausstellern, die die Besucher anlockt. Schon fast von Anfang an dabei ist der Metallkünstler Herbert Häbich aus Süßen. Seine Gartenstecker sind langlebig und keiner aktuellen Mode unterworfen. Gartenstecker in Form von Ginkgoblättern sind besonders gefragt, ebenso wie die Feuerschalen für den Garten oder geschmiedete Skulpturen für drinnen und draußen. Rostige Arbeiten aus Stahl und Eisen sind nach wie vor beliebt, wer das Metall ohne Rostspuren möchte, der wählt Skulpturen aus Edelstahl oder poliertem Messing.

Zahlreiche neue Aussteller sind in diesem Jahr dabei, darunter Melanie di Muccio aus Höfingen, die das aktuelle Macramee-Revival für sich nutzt. So entstehen in der Knoten-Knüpftechnik Blumenampeln, Fensterbilder, Schlüsselanhänger, Schlüsselbänder oder auch Untersetzer. Ebenfalls neu dabei ist Diana Salsa aus Leonberg, die eine bunte Kerzenvielfalt aus Recycling-Wachs anbietet. Die Kerzenreste werden in ihrer Werkstatt zu kleinen Kunstwerken, zum Beispiel mit Wachswürfeln gefüllte Kerzenquader oder Pyramiden, geschichtete Kerzen oder Kerzen mit Farbverlauf.

Sommerfest des OGV

Altbewährt haben Gerhard und Helene Kollhammer zum Kunstmarkt ihr Atelier geöffnet. Sie sind von Anfang an dabei, Gerhard Kollhammer ist ein Schulfreund von Walter Hörnstein. Während seine Frau eher gegenständlich malt, hat sich Gerhard Kollhammer der abstrakten Kunst verschrieben, aber wie auch Walter Hörnstein kommen die beiden jetzt in ein Alter, in dem sie ans Aufhören denken.

Für das leibliche Wohl an diesem Wochenende sorgt traditionell der örtliche Obst- und Gartenbauverein. Sein Sommerfest auf dem Rathausplatz geht am heutigen Montag weiter.

Längst kein Geheimtipp mehr sind die frisch ausgebratenen karamellisierten Apfelpfannkuchen aus heimischem Obst, die immer nur montags auf dem Speiseplan stehen.