Fraktion findet den Standort in der Altstadt charmant, sieht aber Probleme.

Leonberg - Grundsätzlich charmant nennt die SPD-Fraktion im Gemeinderat die Pläne des Oberbürgermeisters Martin Kaufmann und des Baubürgermeisters Klaus Brenner, den Samstagsmarkt auf den Marktplatz zu verlegen. Doch müssten etliche Bedingungen erfüllt werden.

 

„Angesichts unseres wunderschönen, aber leider nur selten mit Leben gefüllten Marktplatzes ist das ein naheliegender Gedanke“, sagt der Fraktionschef Ottmar Pfitzenmaier. „Allerdings wird dafür ein schlüssiges Konzept benötigt. Dazu gehört, frühzeitig alle Betroffenen ins Boot zu holen.“ Dazu zählt Pfitzenmaier die Marktbeschicker, „die Umsatzeinbußen befürchten“. Schließlich sei der jetzige Standort auf dem Parkplatz in der Steinstraße seit vielen Jahren etabliert. „Ein Erlebniseinkauf findet hier wahrlich nicht statt, aber die Wege vom Stand zum Auto sind unschlagbar kurz – manchmal schon extrem.“

Investitionen ins Parkhaus nötig

Beim Thema Parken müsse etwas getan werden: Der Weg ins Altstadtparkhaus sei für die Kunden zwar vertretbar. „Dann müssen aber die Aufzüge funktionieren.“ Unabhängig vom Standort des Marktes sieht die SPD-Fraktion im Parkhaus, das von den Stadtwerken betrieben wird „dringenden Investitionsbedarf“.

Wichtig ist Pfitzenmaier, dass sowohl die Anwohner als auch die Gastronomen und Einzelhändler in die Überlegungen eingebunden werden. Schließlich könnten vor einigen Eingängen dann Stände sehen.

Außerdem müsse geprüft werden, ob der Platz für den Markt ausreicht. Würden die Seitenstraßen miteinbezogen, so befürchtet Ottmar Pfitzenmaier, könnten „Lagen zweiter Klasse entstehen“.

Aus der Bevölkerung haben die Sozialdemokraten unterschiedliche Signale empfangen. In einer nicht repräsentativen Online-Umfrage der SPD-Fraktion hatte sich eine klare Mehrheit für den Samstagsmarkt in der Altstadt ausgesprochen. In direkten Gesprächen hingegen hätten viele Bürger einen Umzug kritisch gesehen. „Deshalb müssen die begründeten Vorbehalte gegen einer Verlegung an den Marktplatz vollständig ausgeräumt werden.“

Kopfsteinpflaster radikal fräsen

Ähnlich äußert sich Frank Albrecht von der Wählergruppe SALZ. Das Kopfsteinpflaster müsse „radikal gefräst“ werden, um es wirklich begehbar zu machen. Als weiteren Schwachpunkt nennt Albrecht die „lahmen und unzuverlässigen“ Aufzüge im Parkhaus. Insgesamt müsse die Tiefgarage neu gestaltet werden, im Moment sei sie „hässlich und uneinladend“.

Um sicherzustellen, dass nicht vornehmlich „Bummler“ auf den Markt kommen, die wenig kaufen, schlägt der SALZ-Sprecher einen Bring-Service vor, der bestellte Waren zu einer bestimmten Uhrzeit nach Hause bringt, während die Kunden ohne Einkaufstaschen flanieren können. Denkbar sei auch eine Art „Gemüsegarderobe“, in der die Taschen deponiert und hernach direkt mit dem Auto wieder abgeholt werden können.

Wie berichtet, lassen OB Kaufmann und Baubürgermeister Brenner prüfen, wie ein erfolgreicher Markt in der Altstadt funktionieren kann. Dazu zählen ein detailliertes Park- und Standkonzept, Sonderaktionen und der Dialog mit Anwohnern, Beschickern, Gastronomen und Händlern.