Nach Ansicht der Grünen, SPD und SÖS/Linke muss das Leonhardsviertel am Rand der Innenstadt städtebaulich wieder aufgewertet werden.

Stuttgart - Die Ratsmehrheit aus Grünen, SPD und SÖS/Linke will in diesem Herbst eine neue Politik unter dem Motto "Rückeroberung der Altstadt" starten. Ihrer Ansicht nach müsse das Leonhardsviertel am Rand der Innenstadt, in dem es noch viele denkmalgeschützte Häuser gibt, städtebaulich wieder aufgewertet werden. Deshalb haben die Fraktionen beim Bürgermeisteramt beantragt, bis zu den Etatberatungen im Gemeinderat, die im Oktober beginnen, ein Konzept zur Rettung des Quartiers vorzulegen.

 

Die Kommunalpolitiker verlangen in ihrem Antrag unter anderem, dass "der aggressive Straßenstrich zurückgedrängt wird, ebenso die Vielzahl der mehr oder weniger legalen Bordell- und Laufhausbetriebe". Die zunehmende Prostitution führe "zu sozialen Verwerfungen und städtebaulichem Verfall"; normale Mieter, Gastronomiebetriebe sowie Haus- und Wohnungsbesitzer fühlten sich immer stärker bedrängt und in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Dem letzten Quartier der einstigen Stuttgarter Altstadt drohe der fortschreitende Niedergang.

Grüne, SPD und SÖS/Linke, die im Gemeinderat mit 31 Stimmen die Mehrheit haben, verlangen in ihrem Antrag unter anderem, dass die Stadt die Haus- und Wohnungseigentümer des Quartiers zu einem Runden Tisch einlädt, um ein gemeinsames Vorgehen zu erreichen. Außerdem solle die Stadt allen Eigentümern ihre "grundsätzliche Kaufbereitschaft signalisieren". Bis zum 30. September soll überdies dargelegt werden, auf welche Immobilien die Stadt ein Vorkaufsrecht besitzt.