Mit der neuen Reihe Lieberosten bekommt das Laboratorium ein neues Veranstaltungskonzept: Zuerst spielen zwei Bands, dann legt ein DJ auf. Schon bei der ersten Ausgabe war das Laboratorium bis zum letzten Platz gefüllt.

Stuttgart - „Tut mir Leid, es ist voll“, heißt es Freitagabend an der Kasse im Laboratorium in S-Ost. Mehrere Leute stehen vor der Tür, warten, rauchen, gehen rein oder irgendwann in die benachbarte Bar Schlampazius. „Full House“ in beiden Veranstaltungsstätten. Die Partyreihe „Lieberosten“ feiert im Laboratorium Premiere. Der Andrang ist groß: Produzent Ralv Milberg spielt mit seiner Band Èclat und die Stuttgarter Buben von Kaufmann Frust stellen ihre neue Platte vor. Dann tritt noch ein DJ auf - „so lange, bis Bus und Bahnen wieder fahren“, sagt Sven Böckler (32) vom Veranstaltungsteam.

 

Gemeinsam mit Mesut Ceylan (30) war Böckler bereits am Nachmittag im Laboratorium, half Milberg und seiner Frau beim Dekorieren sowie beim Aufbau der Bühne. „Damit haben Bands aus der Region eine neue Spielstätte“, sagt Ceylan. Monatlich sollen zwei Bands auftreten und anschließend von einem DJ abgelöst werden. Ein simples Konzept mit einer Herausforderung: „Die DJs müssen einen guten Übergang von Band zur elektronischen Musik schaffen“, erzählt Böckler, „aber da vertrauen wir ihnen ganz.“

Die musikalische Auslegung der neuen Reihe Lieberosten orientiert sich an den Geschmäckern der Veranstalter. Auf Konzerte gehen sie gerne, gerne zu den etwas Rockigeren, und anschließend in Elektroschuppen zum Feiern. „Ich bin in den letzten Wochen oft in den Keller Klub zu Konzerten gegangen und dann noch in den Wintergarten“, sagt Ceylan. Den Sprung von einer Location zur Anderen wollen sie nun vermeiden und alles in einen Club bringen. Der Osten mit dem Laboratorium als Veranstaltungsstätte biete sich dafür hervorragend an. Mit ihrem Konzept soll zugleich der Stadtteil wieder belebt werden. Ceylan und Böckler ist zwar bewusst, dass es nicht leicht ist, die Massen aus der Stadtmitte zu locken, doch es klappt - zumindest am Freitag. „Man geht ja auch ins Galao in den Süden“, bemerkt Böckler und hofft, dass es auch noch künftig spannend ist, den Veranstaltungsort für sich zu entdecken. Und dafür geben sich die Veranstalter sowie das Laboratorium-Team alle Mühe. "Hier arbeiten alle ehrenamtlich", sagt Ceylan. Eine Party ohne Profit. Bleibt nur noch der Name zu klären: Heißt es Liebe rosten? Oder lieber Osten? „Das lassen wir offen“, sagt Ceylan und lacht.

Die nächste Veranstaltung findet aufgrund einer Sommerpause erst wieder im September statt. Bis dahin können sich Bands für Auftritte auf der Facebookseite der Veranstalter bewerben.

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