Erst war es nur die Abgrenzung zur Pop-Musik, die Christoph Michls Mutter in den 1990er hörte, doch dann dann bekamen Freddie Mercury und Queen eine viel größere Bedeutung für Christoph Michl.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Das letzte Studioalbum von Queen und dem legendären Freddie Mercury hat sich Christoph Michl vom Taschengeld abgespart. Er war damals gerade Zwölf. Auch in so zartem Alter hatte der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Christopher Street Day Stuttgart schon seinen eigenen Musikgeschmack. „Ich wollte mich von der Pop-Ecke meiner Mutter abgrenzen“, sagt er. Kurz bevor das „Innuendo“-Album – auf Deutsch Andeutung – mit dem surrealen Cover erschien, hatte sich Michel von seinen Ersparnissen einen CD-Player gekauft. „Da bin ich in die Welt von Queen eingestiegen.“ Damals saß man noch im Plattenladen mit dicken Kopfhörern und konnte in Alben reinhören, bevor man eines kauft. „Ich habe Innuendo im Laden angehört, und es hat sofort klick gemacht.“

 

Das Booklet ist zerfleddert

Aber nicht nur die Musik von Freddie Mercury und Queen begeistert ihn bis heute. Das Album gewann eine viel tiefere Bedeutung für den Jugendlichen. „Mercury half mir, zu meiner Homosexualität zu stehen“, weiß er heute. „Mädchen waren in der Schulzeit immer meine besten Freundinnen, und die fanden mich auch gut. Aber es fehlte das Feuer.“ Deshalb ist das Booklet von Innuendo etwas zerfleddert, denn Michl las die Texte immer und immer wieder. Heute hat die CD einen besonderen Platz im Regal, und Michl sammelt LPs, CDs, T-Shirts und Merchandising-Artikel. Außerdem ist er im Queen Fan-Club. Nur den leibhaftigen Freddie Mercury konnte er nicht mehr live erleben: Er starb am 24. November 1991. „Mein erstes Queen-Konzert konnte ich erst viel später besuchen.“